Die Galgen um Abensberg
Joseph Ritter von Hazzi (1768-1845)
[...] Übrigens ärgert man sich in Bayern, so wie in manchen Ländern Deutschlands, wenn man sich einer Stadt oder Flecken nähert, und an einer schönen Anhöhe
immer zuerst den Galgen gewahrt, eine sehr barbarische Physiognomie eines Landes.
Dem Verfasser gelang es wohl jüngst, alle Falltore von den Straßen, den Verzäumungen, alle die Martersäulen, Kapellen etc. in seinem
Vaterland verschwinden zu machen, die Straßen von den herüberhängenden Waldungen zu lichten, aber über die Galgen wacht die heilige Justiz, heißt es, und wer
es wagt, sich da heran! Vielleicht wird eine neue Kriminalgesetzgebung eine Abänderung treffen.
(Kirchner, Bertram (Hrg.) - Die Donau in Sagen, Mythen und Märchen. Eine poetische Lesereise von der Quelle bis zur Mündung, Anaconda Verlag, Köln 2007, S.92-93)
Damit wissen wir auch warum es in Altbayern so wenige Steinkreuze gibt, hat Hazzi die Mission vor seinem Weggang mit Napoleon 1805
erfüllt und uns eine fast steinkreuzleere Gegend hinterlassen.
Die Gebiete Schwabens und das Werdenfelser Land, Berchtesgaden, Franken und Passau sind erst nach 1803 Stück für Stückzu Bayern gekommen und haben
deshalb noch ein größeren Bestand an Steinkreuzen.
Die Oberpfalz gehörte zwar schon zum Kurfürstentum Bayern hatte aber eine eigenständige Verwaltung und blieb deshalb vom Kahlschlag verschont.
vgl. auch: Joseph Ritter von Hazzi (1768-1845) auf: Wikipedia
vgl. auch: Joseph Ritter von Hazzi (1768-1845) auf: Allgemeine Deutsche Biographie