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ID474
TitelSteinkreuze und Kreuzsteine der Rhön
Jahr1999
AutorReinhardt, Jürgen
RegionThüringen / Franken
Inhalt15x18cm, Broschur. 208 Seiten, 29,80 Mark (15,30 Euro). Michael Imhof Verlag, Petersberg 1999.



Jürgen Reinhard - Steinkreuze und Kreuzsteine der Rhön

Die Neuerscheinung "Steinkreuze und Kreuzsteine in der Rhön" lässt nicht nur die interessierten Laien aufhorchen, sondern auch die Beteiligten an der langjährigen Erforschung und Inventarisierung dieser historischen Kleindenkmale in Bayern, Hessen und Thüringen. Bei diesen Typen der Denkmale handelt es sich in den meisten Fällen um Flurdenkmale.
   Jürgen Reinhardt legt eine Arbeit vor, die für des Gebiet der Rhön schon allein durch die Erfassung der Steinkreuze und Kreuzsteine in drei beteiligten Bundesländern einmalig ist. Es handelt sich nicht nur um eine Beschreibung in einfacher Art, sondern der Verfasser erwähnt auch, was zu den jeweiligen Objekten bisher herausgefunden wurde, soweit ihm die einschlägige Literatur zugänglich war. Der Verfasser schildert im ersten Teil seiner Ausarbeitung die Motive zur Setzung, geht auf die Altersbestimmung ein, beschreibt die Typologie und Begriffsbestimmungen, befasst sich mit den Inschriften und Darstellungen, verweist auf Näpfchen und Wetzrillen, aber auch auf Flurnamen, die ehemalige Standorte von Steinkreuzen und Kreuzsteinen vermuten lassen. Der erste Teil wird mit dem Hinweis auf historische Dokumente und dem Sagenbestand abgeschlossen.
   Im zweiten Teil, dem Katalog, wird die Bestandsaufnahme behandelt. Reinhardt geht, wie er angibt, nach den Inventarisierungsrichtlinien der Arbeitsgemeinschaft Denkmalforschung (AGD) vor. Maßgebend ist hier Heinrich Riebeling "Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen", Dossenheim 1977.
   Im Teil der eigentlichen Inventarisierung vermerkt Reinhardt zwar, dass er sich mit seiner Arbeit und bei seinen Forschungen an die Richtlinien zur Inventarisierung von Flurdenkmälern der Arbeitsgemeinschaft Denkmalforschung (AGD) gehalten hat. Als Beteiligter bei der Bestandsaufnahme, Überprüfung der Standorte und Einordnen in ein Schema der Steinkreuze und Kreuzsteine in Hesssen muss der Rezensent aber bei der Nummerierung der Objekte durch Reinhardt erhebliche Bedenken anmelden. Der Verfasser benutzt zwar wie bei der AGD die Nummern der Topographischen Karten 1:25 000, hält sich aber teilweise nicht an die laufende Nummerierung auf dem - jeweiligen Kartenblatt, da er dann die von der AGD bereits vergebenen Nummern nicht beachtet. Während von der AGD die früher bekannten, aber jetzt verschwundenen Objekte in die Zählung aufgenommen wurden, unterließ dies Reinhardt.
   Eine zusammenfassende Inventarisation und Darstellung hätte sich zum Schluss der Arbeit sicher gelohnt, zumal es die Denkmale von Wasungen 5328.1 bis 5 und von Untermaßfeld 5428.1 bis 8 eine Untersuchung aus der Sicht der Grabdenkmale her wert wären.
   Bleibt zum Schluss die Feststellung, dass die von Jürgen Reinhardt vorgelegte Arbeit einen fast vollständigen Bestand der Steinkreuze und Kreuzsteine länderübergreifend im Gebiet der Rhön zeigt, dass die von Reinhardt veränderte Zählung für den unbedarften, aber interessierten Laien zwar nicht von Bedeutung ist, dass aber die Forschung Anspruch auf Richtigkeit hat.

Ferdinand Stein

(Buchenblätter, Nr.4 vom 21.Feb. 2000, S.15)
Periodika
Bestellung
ISBN3-932526-44-9
TypBuch
7 erwähnte Objekte


Sühnekreuze & Mordsteine