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A

Aedicula
Wörtliche Übersetzung: Tempelchen, Kapelle. In der Frühzeit häufig als kleines Häuschen gestaltet und erinnert an den mittelalterlichen Martersäulen tatsächlich an die Form einer einfachen Feldkapelle. Hauptstück des Denkmals mit eins bis vier (gemalten) Bildtafeln, oder Reliefs. Mindestens eine der Reliefdarstellungen stellt fast immer die Kreuzigung (Marter) Christi dar.

Akanthusranken
Schmuckornamente in der Form von krausem oder auch gelapptem Blattwerk, das in den Mittelmeerländern zu Hause ist. Findet an Kapitellen und am Fuß von Säulen Verwendung.

Anna Selbdritt
Darstellung der hl. Mutter Anna zusammen mit ihrer Tochter, der Gottesmutter, als kleines Mädchen und dem Jesuskind. Seit dem 14. Jahrhundert nachzuweisende Figurengruppe.

Antiqua
Die lateinische, aus großen Buchstaben (Kapitale) bestehende Schrift.

Arkade
(lat. arcus = Bogen) Bogen auf Pfeilern oder Säulen, bei den Aussetznischen auf Pilastern ruhend.

Attribut
(lat. attributem = Hinzugefügtes) = Kennzeichen der Heiligendarstellung in der bildenden Kunst, das als generelles Attribut des Heiligen auf seinen Stand oder Beruf, auf sein Gebets-, Tugend- und Bußleben oder seine Eigenschaft als Märtyrer hinweist. Das spezielle Attribut weist dagegen auf Besonderheiten seines Lebens und Kultes hin.


B

Baluster
Brüstungen an Balkonen und Treppen (Balustraden) setzen sich aus Balustern zusammen. Gemeint ist die oft an Granatäpfel erinnernde Form der kleinen Säulchen dieser Brüstungen. Die Eckvorlagen der Aedikula sind häufig balusterförmig oder in der Art von sehr schmalen Fläschchen gestaltet.

Basis
(griech.) = Der ausladende Fuß einer Säule, eines Pfeilers, Postamentes oder Sockels.


C

Christusmonogramm
Seit dem Mittelalter werden überwiegend die ersten drei Buchstaben des griechischen Namens Jesu als Monogramm IHS verwendet. Im 17. und 18. Jahrhundert erscheint oft zusätzlich ein Kreuz auf dem Querbalken des H. Volkstümlich wird IHS als Jesus-Heiland-Seligmacher gedeutet.

Chronogramm
(griech.) Bezeichnet einen Satz in einer Inschrift, in dem die meist durch Größe oder Farbe besonders gekennzeichneten römischen Zahlbuchstaben zusammengerechnet eine Jahreszahl ergeben, die sich entweder auf die Erbauung, Umsetzung oder Restaurierung eines Bildstockes oder dergl. bezieht.


D

Dreipass
das dreiblättrige Kleeblatt ist wie der Vierpass ein beliebtes Ornament der Gotik, insbesondere für die Gestaltung der Kirchenfenster. Bei den Eisenkreuzen auf den Martern enden die Kreuzbalken manchmal in diesem Maßwerk. Beim Dreipass ordnen sich drei Kreise innerhalb eines größeren Kreises zum Kleeblattmuster.

Dübellöcher
Bis zu 8 Dübellöcher können in jedem Nischenfeld zu finden sein. Oft sind sie nachträglich zugeputzt. Sie dienten zum Befestigen von Bildern in den Rückwänden der Nischenfelder.


E

Eckvorlagen
siehe Baluster

Erzbischöfliches Kreuz
Hier die (eisernen) Kreuzaufsätze auf Martern mit zwei unterschiedlich langen Kreuzbalken. In der älteren Literatur wird die Form ’Patriarchenkreuz ’ genannt beziehungsweise ’Lothringer Kreuz’. Der Patriarch entspricht im Katholizismus dem Rang eines Erzbischofs. Volkskundlich galten Kreuze mit zwei unterschiedlich langen Querbalken als Abwehrmittel von Blitzeinschlägen.

Ergänzungen
Unter Ergänzungen versteht man das Auswechseln oder Ergänzen von verschwundenen Teilen in den gleichen Formen und Materialien. Diese Maßnahme ist oft aufgrund der Nutzung von Denkmalen erforderlich. Als Grundsatz gilt hier, daß "die originale Substanz noch 'dominieren' und die hinzugefügte Substanz 'mittragen' soll". Welche Anforderungen im Einzelfall an diese 'Ersatzteile' zu stellen sind, ist aus den Denkmalschutzgesetzen nur über Rückschlüsse zu entnehmen. Hierzu festigt sich in letzter Zeit der Grundsatz der Materialgerechtigkeit, der Werkgerechtigkeit und der Formgerechtigkeit, wie er in der 'Charta von Venedig' gefordert wird.

Evangelisten
Verfasser der Lebensgeschichte Jesu im Neuen Testament.

Evangelisten-Symbole
Engel = Matthäus, Löwe = Markus, Stier = Lukas, Adler = Johannes.


F

Fase
Ein Pfeiler, dessen (Längs-)Kanten abgeschrägt, also gebrochen sind. Fasen = abkanten, abschrägen.

Fiale
zierender Pfeileraufsatz in Form eines spitzen Türmchens

Fraktur
(lat. fractus = gebrochen) Die deutsche Druckschrift, auch gotische Schrift genannt, unterscheidet sich von der Antiqua durch unterschiedliche Dicke, mannigfache Ober- und Unterlängen und wirkt daher in den Schriftzügen gebrochen.


G

Gebälk
Der zwischen dem Oberteil eines Bildstockes und der Verdachung liegende Teil seines architektonischen Aufbaus, bestehend aus Steinbalken, Fries und Kranzgesims.

Gesims
Waagrechter, profilierter (vorstehender) Streifen zur Gliederung eines Säulenschafts oder eines Pfeilers.

Gnadenstuhl
Darstellung der hlgst. Dreifaltigkeit in Verbindung mit dem Leiden Christi. Gottvater sitzt auf einem Thron und hält mit beiden Händen vor sich Christus am Kreuze oder dessen Leichnam auf dem Schoß, während der Heilige Geist in Taubengestalt über seinem Haupte schwebt.

Griechisches Kreuz
Eisenkreuze als Bekrönung auf Martern, deren Querbalken ebenso lang ist, wie der Kreuzstamm.


H

Hausmarke
Eigentumszeichen mit rechtlicher Funktion

Hostie
Abendmahlsgaben, im engeren Sinne das Brot, in Form kleiner, dünner Scheiben, die oft mit einem Kreuz oder einer Darstellung Christi geschmückt sind.


I

IHS
siehe Christusmonogramm

Instandhaltung
Mit dem Begriff Instandhaltung werden die zur Erhaltung der Originalsubstanz notwendigen Pflegemaßnahmen zusammengefaßt. Sie sollen möglichen Schäden, insbesondere Witterungsschäden vorbeugen. Die Frequenz und Intensität der Instandhaltungsmaßnahmen ist dabei in den einzelnen Denkmälergruppen unterschiedlich.

Instandsetzung
Instandsetzung wird als Oberbegriff für die Erneuerung verbrauchter oder beschädigter Bauteile durch Reparatur oder Erneuerung mit den entsprechenden Baustoffen und Bautechniken und für die Ergänzung fehlender Bestandteile verwendet.


J

Jakobusmuschel
Sie geht auf den Apostel, Jakobus den Älteren, den Sohn des Zebedäus zurück. Sein Grab in Santiago de Compostela ist Ursprung des berühmtesten Wallfahrtsortes des Mittelalters in Spanien. Jakobus wird mit dem Attribut der Jakobusmuschel in der kirchlichen Kunst dargestellt. Die Jakobusmuschel ist ein Symbol der frühen Pilger. Sie tragen die Muschel mit sich und benutzen sie auf ihrer Wallfahrt als Essgeschirr. An Säulenbildstöcken sind häufig die Rundbögen über den Nischenfeldern als solche Muscheln gestaltet. Ein Indiz dafür, dass die Martern Wegweiser zu Wallfahrtsorten darstellten. Sehr oft hat man die Muschel zu einem Blütenornament (Korbblüten) verändert, etwa zu einer halben Sonnenblume.


K

Kapitalis
spätantike Majuskel- oder Großbuchstabenschrift Kapitell
(lat. capitellum = Köpfchen) Der oberste plastisch ausladende Teil einer Säule oder eines Pfeilers. Das Kapitell ist ein Zwischenglied zwischen Stütze und Last; es erweitert die Auflagefläche der Stütze und bildet einen Kontrast zwischen beiden Baugliedern. Das jonische Kapitell bei den Obeliskbildstöcken in Bilderlahe ist der sog. jonischen Ordnung, einer der drei klassischen Säulenordnungen, entlehnt. Hauptmerkmal dieser Kapitellform sind die beiden nach den Seiten ausladenden Voluten.

Karnies
(span. cornisa = Glockenleiste) Profilglied von S-förmigem Querschnitt, meist bei Gesimsen und Deckplatten vorkommend.

Kartusche
Zierrahmen aus Ornamenten. Bei Flurdenkmälern dienen sie als Rahmen für Inschriften. Auf dem Sockel können es Vierpässe sein, Rosetten, Medaillons oder verschlungene Ornamente. Auf einem runden Schaft erscheinen häufig Blütenkränze.

Kielbogen
Kielbogenförmige Marterbekrönung. Die Form entsteht, wenn zwei konkave Kreisausschnitte sich in einer Spitze treffen (Zwiebel).

Knorpelfries
Waagrechter Streifen unterhalb mancher Aedikula. Knorpelartige Ornamentik beispielsweise auch an Säulenbildstöcken.

Konservierung
Der Begriff Konservierung in seiner Bedeutung von "bewahren, erhalten" beschreibt die Erhaltung des materiellen Bestandes eines Denkmals im Original, einschließlich aller Zeichen des Alterns, der Schäden und der Abnutzung.

Korbblütenornament
siehe Jakobusmuschel


L

Lateinisches Kreuz
Eisenkreuze als Bekrönung auf Martern, deren Querbalken kürzer ist, als der Kreuzstamm.

Laterne
’Offene Aedikula’, ein bis vier Seiten sind offen und erlauben die Aufnahme einer Heiligenfigur (früher vielleicht eines Lichtes). Die Bezeichnung "Laterne" kann auch als ein Hinweis auf die Verwandtschaft dieser Denkmäler mit den Lichtsäulen / Totenleuchten verstanden werden.


M

Majuskel
Großbuchstabenschrift ohne Ober- und Unterlängen.

Maria Immaculata
(lat., zu ergänzen: conceptio) Darstellung der Muttergottes in der bildenden Kunst, wie sie lichtverklärt vom Himmel mit dem Jesuskind herabschwebt und, umgeben von Wolken, auf der Mondsichel und der von einer Schlange umwundenen Erdkugel steht. Seit etwa 1500 nachweisbar und im Zeitalter des Barocks sehr beliebt.

Maßwerk
Abstraktes, rein geometrisch durch Zirkelschläge konstruiertes Ornament der Gotik; in der Spätzeit auch zuweilen vegetabile Vorbilder (z. B. Äste oder Zweige) nachahmend.

Medaillon
siehe Kartusche

Minuskel
Die Minuskeln oder Gemeinen sind Kleinbuchstaben. Sie passen in ein Vierlinienschema. In diesem können die Minuskeln auch eine Oberlänge (z.B. <b, d, f, h, k, l) oder eine Unterlänge haben (z.B. g, j, p, q, y). Die Bezeichnung Minuskel ist aus dem lateinischen Wort ’minusculus’ abgeleitet, was so viel bedeutet wie ’eher klein’. Sie stammt vermutlich etwa aus dem Jahre 1000 n.Chr. Das Gegenteil von Minuskel ist Majuskel bzw. Versalie.

Monolith
(griech.) Aus einem einzigen Steinblock gefertigtes Stück (z. B. Säule, Pfeiler, Obelisk). Die meisten Säulenbildstöcke waren ursprünglich monolithisch, d. h. sie bestanden aus einem einzigen Block, aus dem ihre Form herausgehauen wurde.


N

Nische
(franz. = nicher) Im Zusammenhang mit Martern handelt es sich um ein bis vier torbogenähnliche Vertiefungen in dem Quaderaufsatz auf einer Martersäule oder einem Pfeiler.


O

Obelisk
(griech. = Spießchen) Hoher nadelförmiger, sich allseits zur Spitze verjüngender Steinpfeiler.

Originalsubstanz
Originalsubstanz ist die gesamte, seit der Entstehungszeit eines Denkmales auf uns überkommene materielle Substanz bezeichnet. "Originaler Bestand einer historischen Anlage ist deshalb nicht lediglich das, was von ihrer Urfassung erhalten ist. Das 'Originale' an einer Anlage ist aber auch nicht alles zweifelsfrei Alte, sondern das, was sich einer bestimmten Ursprungssituation zuordnen läßt." Nur diese erhaltene Originalsubstanz macht ein Denkmal im Sinne eines Geschichtszeugnisses unmittelbar aussagefähig. Im jurist. Sinne „ist es nicht erheblich, ob diese Substanz sichtbar ist oder nicht." Die möglicherweise unsichtbare Konstruktion eines Bauwerkes besitzt grundsätzlich den gleichen Zeugniswert wie die sichtbare Fassade.


P

Pass
(= Zirkel) Kreisabschnitt im gotischen Maßwerk

Pfeiler
(lat. = pila) 'frei stehende Stütze'. Hinsichtlich der Martern ist ein Pfeiler eine hochrechteckige oder breite Stütze im Gegensatz zur runden Säule.

Pietà
siehe: Vesperbild

Plinthe
(griech. = Ziegel) Die rechteckige oder quadratische Fußplatte unter der Basis einer Säule oder eines Pfeilers; auch ohne Basis bei Statuen üblich.

Postament
(ital.) Unterbau für eine Säule, Pfeiler oder ein Standbild, entweder kubisch oder kurvig geschwungen.

Profil
(franz.) Vorkragendes Bauglied, dessen Unterteilung am Querschnitt ablesbar ist.

Punzieren
siehe unter Schmiedeeisen


Q


R

Rekonstruktion
Der Begriff Rekonstruktion bezeichnet das Neuerrichten verlorengegangener Denkmale auf der Grundlage historischer Quellen (z.B. alte Fotos), ohne auf Originalsubstanz zurückgreifen zu können. Bildbeispiel: Eckardtsleben in Thüringen mit datierender Jahreszahl als Hinweis auf die Neuschaffung.

Relief
Monolithische Martern enthalten in den Bildnischen Darstellungen von Szenen aus dem neuen Testament oder von Heiligen. Die Figuren sind erhöht als Hochrelief oder als Flachrelief - also mehr oder weniger erhaben - dargestellt.

Reliquien
Überbleibsel des Körpers oder persönlicher Dinge von Heiligen, die vom Gläubigen verehrt und deshalb bewahrt und auch ausgestellt werden.

Renovierung
Der Begriff Renovierung in seiner Bedeutung von "erneuern" bezeichnet die Beseitigung von Schäden, um das künstlerische und historische Erscheinungsbild des Denkmals wiederherzustellen. Dabei zielt die Renovierung in besonderem Maß auf die ästhetische Einheit eines Denkmals im Sinn eines 'Wieder neumachens' der äußeren Erscheinung der sichtbaren Oberfläche des Denkmals ab.

Restaurierung
Der Begriff Restaurierung in seiner Bedeutung von "wiederherstellen" wird als "die Bewahrung und Sichtbarmachung der ästhetischen und historischen Werte des Denkmals unter Wahrung der alten Substanz " definiert.

Ringwulst
Waagrechte, vorstehende Rundung zur Gliederung eines Säulenschafts.

Rocaille
(franz. = Muschelwerk) Ornamentform des Rokokostiles aus Muscheln und Grottenwerk.

Rosette
(franz. = Röschen) Ornament in runder oder ovaler Form. Gelegentlich ist die Kopfseite gewölbt.

Rundstab
Stabartiges Profil von halbkreisförmigem Querschnitt.


S

Säule
Freistehender zylindrischer Pfosten. Manche Säulen sind bauchig (geschwellt) oder verjüngen sich nach oben. Oft ist die Oberfläche glatt. In wenigen Fällen ist die Säule von Weinranken umgeben, hin und wieder am Fuß mit Arkanthusranken geschmückt. Sehr selten ist der Schaft kanneliert (mit Längsriefen oder -rillen versehen) oder versetzt kanneliert (gestufte oder versetzte Riefen oder Rillen). Der Durchmesser der Säulen kann rund oder oval sein.

Schaft
Hier das längere Mittelstück einer Säule, das meistens nur glatt, also ohne Beiwerk gestaltet ist.

Schmiedeeisen
Ab der Spätgotik wird Stabeisen zu Ornamenten und Kreuzen geschmiedet. Auf Säulenbildstöcken erscheinen insbesondere Kreuze in dieser Technik. Mit kleinen Stahlstiften, die man Punze nennt, punziert man oft zusätzlich punktförmige Muster in das Eisen.

Segmentbogen
Der obere Abschluss eines Nischenfeldes in der Art eines Flachbogens.

Sicherheitstechniken
Als Sicherungstechniken werden Maßnahmen bezeichnet, bei denen eine Reparatur oder ein Austausch von originaler Substanz durch konservatorische Sicherungsmaßnahmen vermieden wird. Neben Festigungen, Härtungen, Imprägnierungen fallen auch Ersatzkonstruktionen und Schutzvorrichtungen gegen Bewitterung in diese Kategorie.

Sockel
Unterster Teil des Denkmals, kann bei mittelalterlichen Martersäulen fehlen, doch ist er hier meist angedeutet, im 17. und 18. Jahrhundert aber fehlt er nie.


T

Tabernakel
(lat. tabernaculum = Zelt) In der katholischen Kirche der Hostienschrein auf dem Hochaltar. Die im 17. und 18. Jahrhundert darüber befindliche meist drehbare Rundnische dient zum Aussetzen der Monstranz mit dem Allerheiligsten in Hostiengestalt zur besonderen Verehrung durch die Gläubigen. Tabernakelnischen bei Bildstöcken weisen darauf hin, dass diese für Prozessionen dienen, bei denen das Aller-heiligste in einer Monstranz mitgeführt wird.

Tonsur
kreisrund ausgeschorene Stelle auf dem Kopf eines (Ordens-)Geistlichen als Attribut seines Standes

Toskanische Ordnung
Metrische Ordnung des Säulen- und Gebälksystems in der Architektur nach dem Vorbild der dorischen Ordnung der Griechen. Von den Römern zuerst angewandt und auch im Barock vielfach in der Architektur und bei architektonisch gestalteten Denkmalen sowie Bildstöcken zuweilen ganz oder teilweise benutzt.

Tumba
(lat. = Grabhügel, Grab) Rechteckiger sargähnlicher Aufbau über einem Grab, der die Grabplatte trägt, zuweilen mit baldachinartigem Überbau.


U


V

Vesperbild
(ital. Pietà) Darstellung der schmerzergriffenen, trauernden Muttergottes mit dem toten Christus auf dem Schoß. Der Name Vesperbild deutet auf das Geschehen am Abend nach der Abnahme Christi vom Kreuz und bildet ein aus der Beweinungsszene herausgelöstes Andachtsbild, das seit Anfang des 14. Jahrhunderts in der deutschen Plastik auftaucht.

Vierpass
Der Vierpass oder das Vierblatt ist eine gotische Maßwerksfigur, die an das vierblättrige Kleeblatt erinnert. Die Form findet sich in einigen Sockelflächen als Ornament wieder. Der Vierpass verwandelt sich allmählich in die Form der Kartusche, der Umrandung eines Inschriftenfeldes. Form des gotischen Maßwerks, bei der sich vier Kreise innerhalb eines größeren Kreises zu einem Blütenmuster ordnen.

Volute
(lat. = das Gerollte) Architektonisches Glied von spiralförmiger Einrollung, besonders ausgeprägt beim jonischen Kapitell. Ein Schmuckelement einer Säule, das gewöhnlich obenauf liegt und die Form eines schneckenartigen, gewundenen Ornaments hat. Die Voluten können wie große eingerollte Tücher wirken, sie können schmalen Walzen ähneln oder auf vier kleine Schnecken reduziert sein, die untereinander nicht verbunden sind.


W


X


Y


Z

Zinnenkranz
Auf den Bildstöcken in den Prozessionslauben von Eggolsheim ist jeweils eine walmdachähnliche Bekrönung, um die sich ein Zinnenkranz zieht. Nach Art der mittelalterlichen Burgen handelt es sich um eine umlaufende 'Mauerbekrönung', in der in regelmäßigen Abständen Einschnitte verlaufen.