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Zumindest aus Thüringen sind mehrfach derartige Beispiele bekannt:

Eisenach, Predigerplatz, Grabstein im ehem. Dominikanerkloster

Ein solcher Grabstein wurde bereits 1904 bei einer Grabung der wissenschaftlichen Abteilung des Thüringerwald-Vereins geborgen. Er ist 214 cm hoch, 106 cm breit und 17 cm stark und steht, aus Sandstein gefertigt, im südlichen Teil des Kreuzganges. Anstelle eines Kreuzes ist hier eine Lilie zu sehen, deren Blätter kreuzartig geordnet wurden. Sie könnten als Vorbild für eine frühe Form der gotischen Kreuze als Schmuckelement gelten. Diese Lilie steht auf einem Bogensockel, der innen nach gotischem Vorbild gestaltet und mit Nasen ausgestattet ist. Die dreiflammige Lilie wird als Ordenszeichen der Dominikaner angesprochen. Die Umschrift, in gotischen Majuskeln ausgeführt, besagt, daß im Jahre des Herrn 1368 nach dem 14. Kalender des März der Priester Johannes von (DE) Weingarten (WINGARDEN) verschied. (Aus Riske, E. Steinkreuze ... Eisenach, S. 72)

Treffurt, Grabstein mit Lilien um das Kreuz im Heimatmuseum

(Aus Riske, E. Steinkreuze ... Eisenach, S. 79)


Erwähnenswert erscheint an dieser Stelle noch folgende Abhandlung: Friedrich Karl Azzola - Kreuzplatten mit nasenbesetzten Lilienkreuzen in der Pfarrkirche St. Wenzeslaus, Trausnitz (Lkr. Schwandorf, in: Beiträge zur Flur- und Kleindenkmalforschung in der Oberpfalz, 18.Jg., Regensburg 1995, S.163-169