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Die Altstadt Kempten wird 1289 durch ein Privileg König Rudolfs von Habsburg aus dem Hoheitsbereich des Abtes gelöst und als Freie Reichsstadt dem König unmittelbar unterstellt. Damit werden dem Stift Übergriffe auf Eigentum und Rechtsstand der Reichsstadt und ihrer Einwohner verboten. ... Die Teilung Kemptens in eine dem Reich direkt unterstellte Siedlung und ein unmittelbar daran angrenzendes selbstständiges Stiftskloster führte zu ständigen Auseinandersetzungen zwischen den Reichsbürgern und dem Fürstabt des Fürststifts Kempten. So stürmten und zerstörten beispielsweise 1363 Kemptener Bürger die dem Fürstabt gehörende Burghalde. Die Abgrenzung zum Kloster wird 1358 auch durch die Errichtung einer eigenen Schule und 1437 durch die Stiftung einer Kirchenbibliothek für die Stadtprediger deutlich. .. Die vollständige Unabhängigkeit vom katholischen Kloster erwirbt die Reichsstadt erst 1525 mit dem „großen Kauf“. Im Bauernkrieg kommt es zur Plünderung des Klosters durch stiftskemptische Bauern. Daraufhin veräußert der auf Bargeld angewiesene Abt gegen 32.000 Gulden alle verbliebenen herrschaftlichen Rechte in der Stadt an die Bürger. Damit ist zugleich der Weg frei für den Wechsel der Reichsstadt zur Reformation, während die mittlerweile stark angewachsene Stiftssiedlung naturgemäß katholisch bleibt. Die Stadt gehörte 1529 zu den Vertretern der protestantischen Minderheit (Protestation) am Reichstag zu Speyer. Ihre Bürgerschaft forderte die ungehinderte Ausbreitung des evangelischen Glaubens. Im Dreißigjährigen Krieg helfen die beiden Hälften der Doppelstadt dann auch mehrfach den jeweils aufgezogenen Streitkräften, die andersgläubige Hälfte zu verheeren. Zudem schlägt in dieser Zeit die Pest zwei Mal fürchterlich zu. Im Jahr 1635 ist die Stadt von vormals etwa 6000 auf eine Bevölkerung von gerade noch 900 dezimiert. Im weiteren behinderte die Rivalität zwischen den beiden Stadtteilen und immer wieder kehrende Kriege mit entsprechenden Schäden eine nachhaltige Erholung der Doppelstadt. (Wikipedia) Hochkreuz im Friedhof (1)Im Bild rechts – außerhalb der Stadt - im Zentrum eines eingefriedeten ufernahen Grundstückes befindet sich auf einem Sockel mit angedeuteten pyramidenförmigen Dach ein Kreuz oder Kruzifix. Zwei weitere Objekte in der Nähe, stets an Wegen zu finden, sind mit großer Wahrscheinlichkeit als Wegweiser anzusprechen. Autor/Künstler: Braun / Hogenberg
last changed on Sat Feb 2 13:38:55 2008 |