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ID / Status10240 / bekannt, aber noch nicht dokumentiert
Land / BundeslandDeutschland / Bayern / Landkreis Aichach-Friedberg
Ort86447 Pichl / OT von Aindling (I)
Standortim Schaezlerwald im Alsmooser Schrannenholz
TypSteinkreuz
Maße / Material / keine Angabe
KoordinatenStandort N 48° 32.663' O 10° 58.818' anzeigen mit:
Google-Maps Karte I
Koordinaten Google-Maps Karte II

Lagestatusgeschätzt nach Lagebeschreibung
externer Link http://www.augsburger-allgemeine.de/aichach/Ein-Steinkreuz-erinnert-an-einen-Vatermord-id6928586.html
TextEin Steinkreuz erinnert an einen Vatermord

Aus dem "kleinen Hügel im Wasser", altdeutsch Bühel, später Bihel, entwickelte sich der Name jenes Aindlinger Ortsteils, den wir heute Pichl nennen. Die wechselvolle Geschichte des Schlosses auf dem Bühel erzählte Michael Kaiser auf einer Wanderung zu den versteckten Sehenswürdigkeiten des Ortes.
Von Martin Golling

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Kaiser gelang es auch, das Geheimnis um ein altes Steinkreuz im Alsmooser Schrannenwald zu lüften. Doch erzählen wir die Geschichte der Reihe nach: 1135 bezeugt ein Markwart von Wuchele (ebenfalls eine frühe Schreibweise für Pichl), wohl ein Lehensträger der Scheyerer-Wittelsbacher, eine Güterschenkung an St. Ulrich und Afra. 1280 stehen die Brüder Kunrat und Engelschalk in den Büchern, 30 Jahre später liegt das Lehen in den Händen der "Stumpfe", wie das Geschlecht aus der nicht mehr erhaltenen Burg Stumpfberg (Stunzberg) über der Ecknach bei Sielenbach hieß. So schenkte Kunrat, der erste mit Namen bekannte Stumpf zu Pichl, im Jahre 1306 ein Gut zu Rutigenried (heute Oberdorf bei Tandern) an das Kloster Indersdorf. "Kunrat baute die Burg neu auf", berichtete Michael Kaiser von seinen Recherchen.
Ein schrecklicher Mord beendete die Dynastie der Stumpfe. Im Jahre 1409 hatte Leonhard Stumpf seinen Vater "jämmerlich ermordet". Zur Sühne stiftete Margarethe, die Schwester des Mörders - sie hatte "Ulrich den Teufel" geheiratet -, Messen im Kloster Indersdorf. Ein Sühnestein, der lange Zeit im Pichler Schaezlerwald (Gemarkungsname: Riedschlag) stand, wurde um 1960 im Schaezlerwald im Alsmooser Schrannenholz neu aufgestellt. Damals ging der Pichler Schaezlerwald aufgrund einer Schenkung in den Besitz der Stadt Augsburg über. Heute übersieht mancher Spaziergänger das über und über bemooste, grobe Steinkreuz, den stummen Zeugen, der aber immer noch die Jahreszahl 1409, also das Jahr des Vatermordes, preisgibt.
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Augsburger Allgemeine 27. November 2009

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Sühnekreuze & Mordsteine