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ID / Status10656 / verschwunden / undokumentiert
Land / BundeslandDeutschland / Sachsen / Landkreis Löbau-Zittau
Ort02763 Zittau (XIII)
StandortAm Anfange der Straße nach Bautzen.
TypSteinkreuz
Maße / Material / keine Angabe
KoordinatenStandort N 50° 53.997' O 14° 47.004' anzeigen mit:
Google-Maps Karte I
Koordinaten Google-Maps Karte II

Lagestatusgeschätzt nach Lagebeschreibung
Literatur

S.228-229:
In Zittau befinden sich am Anfange der Straße nach Bautzen 2 steinerne Kreuze einander gegenüber, so daß eins rechts, das andere links am Wege stand. Doch hatten sie wahrscheinlich keinen Bezug aufeinander, da sie von ganz verschiedener Art und Arbeit waren. Das eine hatte die gewöhnliche einfachste Kreuzgestalt; das andere war mehr den Ordenskreuzen ähnlich, d.i. so, daß das obere und untere Stück, so wie die nicht weit vorstehenden wagerechten Theile am Ende dicker waren, als auf den Mittelpunct zu. Letzteres war sehr verwittert an den Ecken und zeigt ein eingehauenes Schwert oder großes Messer, dergleichen auch an einem Kreuze bei Budissin befindlich seyn soll. Unter dem vorhin beschriebenen Kreuze wurden nach seiner Abhebung beim jetzigen Chauseebau, im August 1827, zwei Schädel, nebst etwas Gebein, von einer erwachsenen Person und einem etwa sechsjährigen Kinde gefunden, welche in einem Winkel gegen einander, mit den Köpfen auf einander zugewendet, gelegen haben sollen; auch etwas Holz, ob Sargholz? Dieß Kreuz muß also wohl Bezeichnung einer Thatsache oder Begebenheit seyn. Dennoch ist ihr Andenken ganz erloschen. Was mit diesen Menschen vorgegangen seyn mag, warum sie hier beerdigt liegen, ist unbekannt. Aus dem Umstande, daß sich in Chroniken nichts findet, ist vielleicht auf ein hohes Alter zu schließen. Eben Begebenheiten, wie die durch das Kreuz gemeinte seyn mag, wurden seit den Tagen der Chronisten am sorgfältigsten angemerkt. Ob es vielleicht Reste einer Kindermörderin seyn könnten? – Dieß ist nicht wahrscheinlich, da unter den Nachrichten von den Zittauischen Lebensbestrafungen (von May, Zittau 1774, 34.S.4), welche doch bis 1300 zurückgehen, keine einer solchen Hinrichtung an dieser Stelle gedenkt. Nach dieser Auffindung untersuchte man sorgfältig auch das andere Kreuz, jedoch ohne dabei etwas besondres wahrzunehmen. Es ist also entschieden, daß solche Kreuze zuweilen Begräbnißstellen bezeichnen.
Beitrag zur Geschichte d. steinernen Kreuze an Wegen.; Pescheck, M.; 1828


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Sühnekreuze & Mordsteine