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ID / Status10941 / bekannt, aber noch nicht dokumentiert
Land / BundeslandDeutschland / Thüringen / Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Ort98596 Trusen / OT von Trusetal (I)
StandortAn der Kirchhofsmauer.
Typungeklärt
Maße / Material / keine Angabe
KoordinatenStandort N 50° 46.819' O 10° 23.948' anzeigen mit:
Google-Maps Karte I
Koordinaten Google-Maps Karte II

Lagestatusgeschätzt nach Lagebeschreibung
TextVon der wundersamen Rettung des Pfarrers zu Trusen.
An der Kirchhofsmauer zu Trusen steht noch ein altes steinernes Bildniß; es stellt den weiland dasigen Pfarrer, Herrn Magister Lukas, gestorben 1666, vor, der, wie sie heute in Trusen erzählen, ein Mann so recht nach dem Willen Gottes gewesen, und zur Zeit des dreißigjährigen Krieges hart geprüft worden ist. So hatten ihn einst die Kroaten arg gemißhandeldt und rein ausgeplündert. Da kamen endlich auch die Schweden, und da sie nichts mehr vorfanden, und der arme schwerbedrängte Pfarrer nicht angeben konnte, wo er die vermeintlichen Schätze verborgen hielt, so warfen sie ihn zu Boden, gossen ihm Wasser und allerlei eckelhafte Flüssigkeiten in den Mund, traten ihm mit dem Stiefel und sporen auf dem Leib herum und ließen ihn darauf für todt liegen. Aber der Herr wollte ihn nicht verderben. Der Pfarrer kam nach einiger Zeit wieder zu sich, raffte sich auf, flüchtete in bloßen Hemde über die Wallenburg nach dem Lauzenbacher Grunde und verkroch sich dort oben in eine kleine Höhle des Mommelsteines, deren Eingang sofort eine große Spinne dicht verwebte. Kaum hatte der Pfarrer sein Haus verlassen, so erhielten auch schon die schwedischen Kriegsknechte Wind davon, setzten ihm auf der Fährte nach und langten richtig an dem Verstecke an. Da sie aber den Eingang zu der kleinen Höhle so dicht verwebt fanden, meinten sie, es sei unmöglich, dass hier ein Mensch vor Kurzem hineingeschlüpft wäre, und gaben die weitere Verfolgung des Pfarrers auf. Das hat aber noch lange Jahre die Ehre und Allmacht des Höchsten gepriesen.
(Wucke, Chr. Ludwig - Sagen der Mittleren Werra, der angrenzenden Abhänge des Thüringer Waldes, der Vorder- und der hohen Rhön, sowie der fränkischen Saale, Erste Auflage, 1864, S.41)

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