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ID / Status10960 / verschwunden / undokumentiert
Land / BundeslandDeutschland / Bayern / Kreisfreie Stadt Nürnberg
Ort90427 Buch / OT von Nürnberg (III)
StandortDie 2 Steinkreuze sollen zerschlagen und in die Mauer der Winn vermauert worden sein. Die Winn ist der heutige Landgraben. der etwa 100m weiter nördlich durch Buch hindurchfließt.
TypSteinkreuz
Maße / Material / keine Angabe
KoordinatenStandort N 49° 29.745' O 11° 3.373' anzeigen mit:
Google-Maps Karte I
Koordinaten Google-Maps Karte II

Lagestatusgeschätzt nach Lagebeschreibung
Literatur

S.28-29:
[...] Der Besitzer König erzählte vor Jahren meinem damaligen Mitarbeiter Fritz Kirchhoff, daß um die Jahre 1880 die Marter auf freiem Feld stand und die Häuser erst 100m weiter nördlich begannen. Zu damaliger Zeit lag die Straße viel tiefer und bei der Marter war sie ganz besonders eingetieft. Die Säule stand auf der Böschung und links und rechts von ihr stand je ein wuchtiges Steinkreuz. Als die Straße um die gleiche Zeit aufgeschüttet und gerichtet wurde, verschwanden der Einschnitt und die Steinkreuze. Bürgermeister war damals der Bauer Höfler. Er war auch der Eigentümer des Grundstückes, auf dem die Marter und ein Kreuz stand. Bei "Nacht und Nebel" sollen die Steine verschwunden sein, und es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre auch die Marter verschwunden, aber Höfler mußte einen leisen Wink erhalten haben und dadurch blieb die Säule erhalten. Die Kreuze sollen zerschlagen und in die Mauer der Winn vermauert worden sein. Die Winn ist der heutige Landgraben. der etwa 100m weiter nördlich durch Buch hindurchfließt. Er mußte zu der Zeit, als noch kein Brücklein vorhanden war, durchfahren werden. (Winn ist gleichbedeutend mit Hüll. Man versteht darunter ein mit Wasser gefülltes Erdloch.) Daß die Steinkreuze an einen Totschlag erinnert haben können, ist nicht von der Hand zu weisen, nachdem die Ratsverlässe unter dem Jahr 1505 einen Totschlag aufführen. Von dem Erschlagenen wurde das Fraispfand genommen.
Totschlag 1505. Im Februar 1505 kamen die Bauern Cunz Helfweck, Mathes Bauer und Hans Godel, alle drei von Ronhof, mit Heinz Störlein aus Braunsbach im Dorf Buch in Streit. In dessen Verlauf wird der Störlein erschlagen. Die Täter gingen flüchtig. Deshalb nahm der Rat von Nürnberg ihnen etliches Vieh aus dem Stall. Am 18.Februar jedoch wurde ihnen ihr Vieh wieder ausgehändigt, da sie sich stellen wollten. Sie vertrugen sich mit dem "freundlichen Recht" mit der Witwe des Erschlagenen und mußte jeder wegen der Frais I Gulden an das Gericht zahlen.
Flurdenkmale des Stadt- und Landkreis Nürnberg; Wittmann, Leonhard; 1963


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Sühnekreuze & Mordsteine