Auf dem Wege von Nabburg nach Perschen stehen links an der Straße drei Steinkreuze, von denen zwei besonders verwittert und eingesunken sind, endlich noch näher dem letztgenannten Orte, hart am Fußsteige, ein viertes, dem Zeit und Wetterstürme alle Kanten und Ecken abgerundet haben. Wenn man nun die dortigen Einwohner fragt, was diese massiven und immer nur aus einem Stück gehauenen Kreuze bedeuten, so sagen sie, daß unter denselben jene ihre letzte Ruhestätte gefunden, die im Kampfe gegen die Schweden hier ums Leben gekommen seien. Wieder andere sagen, daß solche Kreuze die Bestimmung hätten, die Gräber höher gestellter Anführer, wie etwa von Obersten oder Generalen zu bezeichnen. Dieser Meinung steht entgegen, daß derlei Kreuze Jahrhunderte vor dem Erscheinen der Schweden vorhanden waren und daß man in dem Greuel der Verwüstung wohl schwerlich an die Aufrichtung solcher mit Kosten verbünde« ner Kreuze denken konnte, um so weniger, als die Leute damals nichts hatten, womit sie ihren Hunger stillen oder ihren Körper bedecken konnten. Am Allerwenigsten paßt die Ansicht zu dem Gedanken, daß das arme Landvolk seinen Peinigern und Schindern Schweden wie Kaiserlichen — derlei Kreuze gesetzt habe.
Perschen bei Nabburg; Beininger, H.; 1861