ID / Status | 4760 / dokumentiert | | zur Dokumentation | Land / Bundesland | Deutschland / Bayern / Landkreis Weilheim-Schongau | Ort | 82401 Rottenbuch (I) | Standort | Spätmittelalterlich, an der Südostecke des ehem. Klostermaierhofs. Fohlenhof 1-6 | Typ | Steinkreuz | Maße / Material | 170:130:32 / Sandstein | Koordinaten | Standort N 47° 43.969' O 10° 57.925' anzeigen mit: • Google-Maps Karte I | Koordinaten | • Google-Maps Karte II
| Lagestatus | geschätzt nach Lagebeschreibung | Symbol / Einzeichnung | Kreuz | Literatur | Die niederen Steinkreuze sind allgemein bekannt; sie sind meist Andenken an plötzliche Todesfälle durch Totschlag oder Unfall. Unter diesen Steinkreuzen verdienen jene eine besondere Beachtung, welche Zeichen und andere Merkmale tragen.
Im ehemaligen Ökonomiegebäude des Klosters Rottenbuch (Schongau Obb.) lag im Fußboden das beistehend abgebildete Kreuz; jetzt ist der Raum Wagnerei und das Kreuz diente als Lager einer MAschine; neuerdings (1932) ist es ausgehoben und soll wieder aufgestellt werden; allerdings ist sein einstiger Standort, ebenso der Anlaß der Errichtung des Kreuzes unbekannt. Die Schaufläche des Kreuzes lag glücklicherweise nach unten.
Das Kreuz ist mit Sockel 1,70 m hoch, 1,30 m breit, 0,32 stark, wiegt r. 15 Zentner, ist aus Echelsbacher (Schongau Obb.) Sandstein. In der Mitte ist ein kleines Kreuz eingegraben.
Das wichtigste ist aber Folgendes: An der von uns bezeichneten Stelle ist ein Schildlein (wohl eine Mischung aus Blei und Zinn) 5,2:4,2 cm. Das Plättchen ist etwa 2 mm stark, am Rand etwas dünner. Die Zeichen darauf ersieht man aus dem beistehenden Sonderbild; sie sind in dei Oberfläche vertieft. Die scharfen Ränder des Ovals deuten darauf hin, daß ein anderes Plättlein (vielleicht aus Kupfer?) eingelötet war. Für das Schildlein ist in das Kreuz eine flache Mulde gehauen, sodaß seine Oberfläche etwas tiefer liegt als jene des Kreuzes. Der Schild ist mit einem Bleidübel, der in ein eingemeißeltes Loch eingegossen ist, am Stein befestigt.
Es findet sich zwar auch sonst Blei in Steinkreuzen eingegossen, so bei Erling (Starnberg Obb.) im Park der Villa "Von der Tann"; hier ist eine der beiden Vertiefungen (1,5 cm Durchmesser) mit einer Bleikugel ausgefüllt (D. Gaue, Sonderheft 8, 7/m). Ferner das Steinkreuz in der Kirche zu Kaisheim (Donauwörth Schw.); es stecken in ihm 3 Bleiklötze, angeblich zum Andenken an die 3 Bolzen, mit denen ein Augsburger Kaufmann in der Nähe erschossen wurde. Bei unserem Steinkreuz entfallen aber derartige Erklärungen.
Das Steinkreuz ist seit Anfang Dezember 1932 aufgestellt am Südost-Eck des Fohlenhofes in Rottenbuch; das Bleiwappen wurde bald darauf beschädigt. Deutsche Gaue (XXXV) Bemerkenswertes Steinkreuz; Weber, Max; 1934 | Bild |
| Literatur | Bei Rottenbuch ist ein Kreuzstein mit tief eingehauenem, quaderförmigen Kreuz in der Mitte. Die sog. Kreuzsteine; Raich, Johann Michael; 1904 |
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