ID / Status | 4779 / verschwunden / undokumentiert | Land / Bundesland | Deutschland / Berlin / Kreisfreie Stadt Berlin | Ort | 13597 Spandau (I) | Standort | Eingemauert neben dem Eingang zum Stadtturm an der Charlottenbrücke | Typ | Steinkreuz | Maße / Material | / Granit | Koordinaten | Standort N 52° 32.135' O 13° 12.365' anzeigen mit: • Google-Maps Karte I | Koordinaten | • Google-Maps Karte II
| Lagestatus | geschätzt nach Lagebeschreibung | Bild |
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| Literatur | Spandau, alter Turm. Eingemauertes Sühnekreuz. Herkunft unbekannt. In der alten Spandauer Stadtrechnung von 1599 heißt es : „96 Thlr. 7 Gr. die Kloster Brücke zur rechten Hand, daran das cruzifix gefazt, wieder auf zu mauern und die andere Seite wieder aufzuputzen. 3 Thlr. 12 Gr. das steinerne Kreuz, so in der Mauer steht zu renovieren Märkische Sühnekreuze; Schmidt, Rudolf; 1916 | Literatur | In unserer Zeit standen noch zwei (Türme) derselben in Verbindung mit der Flussmauer: einer derselben genau gegenüber der Stelle, wo, wie der alte Vers sagt, „trotz einer Warnungstafel still die Spree schleicht in die Havel“, der andere unmittelbar neben der charlottenburger Brücke, die Spandau mit der sogenannten Vorstadt Stresow und mit der nach Berlin führenden Haupt-Chaussée verbindet.
Als bei dem Abbruch der Mauer auch zugleich an die beiden Thürme Hand gelegt wurde, um dieselben niederzulegen, entstand plötzlich eine grosse Aufregung in Spandau und es bildeten sich alsbald zwei entgegengesetzte Parteien, von denen die eine für die Erhaltung, die anderen für die nothwendige Beseitigung dieser Thürme mit grosser Energie zu kämpfen sich bemühte.
Der kleine, unbedeutender, der Spreemündung gegenüber liegende Thurm war seinem Schicksal schnell verfallen und in wenigen Tagen verschwunden, der mächtige, grosse, an der Brücke gelegene und für jede landschaftliche Ansicht von Spandau den nothwendigen Mittelpunkt bildende Thurm dagegen wurde durch schleunige Petitionen bei Regierung, Ministerien etc. von der Erhaltungspartei vorläufig noch gerettet. Ich erlaube mir eine Anzahl Abbildungen desselben und Ansichten von Spandau vorzulegen, die deutlich zeigen , wie der wirkliche Schwerpunkt des Bildes mit diesem, wenn auch nicht schönen, so doch als Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert hoch interessanten Thurme ganz verloren gehen wird. Er bildet durchaus kein Verkehrshinderniss und könnte daher, ohne jemand zu beleidigen, stehen bleiben, denn dass er so unschön wäre, um durch seinen Anblick zu stören., wie die Gegenpartei behauptet, mögen die vorliegenden Ansichten widerlegen.
Ausser einer eigenthümlichen morgensternartigen Spitze auf dem Dache und einen aus Formsteinen gebildeten geschmackvollen Fries unmittelbar unter dem Dach., zeigt der Thurm noch etwas, worauf ich die Aufmerksamkeit der gelehrten Gesellschaft lenken möchte:
Unmittelbar neben der Eingangsthür bemerkt man in der aus grossen mittelalterlichen Backsteinen errichteten Mauer aus Granitquadern eingemauertes Kreuz. Dasselbe erhebt sich auf den grossen, das Fundament bildenden Granitsteinen zur Höhe von etwa 5 Fuss und besteht aus ungefähr 10 Zoll im Quadrat haltenden Granitwürfeln mit glatt behauenen Aussenflächen, die nicht aus dem allgemeinen Niveau der Thurmwand hervorragen. Der Stein, der den Kreuzungspunkt der beiden Balken bilden würde, fehlt und ist durch zwei Backsteine ersetzt. Das Ganze bildet also offenbar keinen Schmuck, vielmehr scheint es ein Erinnerungszeichen von irgend eine Begebenheit zu sein, von der aber in den mangelhaften existierenden Ueberlieferungen nichts zu finden ist.
Es würde mich interessieren, zu erfahren, ob einer der Herren etwas Aehnliches kennt und über die Bedeutung eines solchen Zeichens erfahren hat. Alterthümer von Spandau; Vater, ?; 1881 | externer Link | http://steinkreuz.foren-city.de/topic,49,-suehnekreuz-in-berlin-spandau.html |
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