ID / Status | 6076 / verschwunden / undokumentiert |
Land / Bundesland | Deutschland / Sachsen / Landkreis Leipziger Land |
Ort | 04523 Großstorkwitz (I) |
Standort | Weitab westsüdwestlich vom Ort in
Flurgrenznähe zu Werben. (Zuletzt 1945 im Altertumsmuseum Dresden) |
Typ | Flurdenkmal ohne Kreuzzeichen |
Maße / Material | ~200:86:28 / keine Angabe |
Koordinaten | Standort N 51° 11.361' O 12° 14.223' anzeigen mit: • Google-Maps Karte I |
Koordinaten | • Google-Maps Karte II
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Lagestatus | geschätzt nach Lagebeschreibung |
Literatur | Über Beziehungen von Steindenkmälern und erratischen Blöcken zum Kultus, zu Sagen und Volksgebräuchen; Felix, Johannes / Näbe, Max; 1915 |
Literatur | Denkmale sächsischer Kunst. Die Verluste des zweiten Weltkrieges; Hentschel, W.; 1973 |
Literatur | Der sogenannte Malkstein aus der Flur Großstorkwitz (Kr. Borna) ist als
heroisierendes frühmittelalterliches Denkmal anzusehen; eine angebliche
Kreuzeinzeichnung zur figürlichen Darstellung darauf entzieht sich der
Nachprüfung, da der Stein im Altertumsmuseum Dresden seit 1945
verschollen
ist. Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen / Inventar Bezirk Leipzig; Quietzsch, Harald; 1980 |
Literatur | Eine noch ungenügend herausgestellte Bedeutung und ein besonderer
Zusammenhang scheint dem wenig beachteten "Melkstein" von Großstorkwitz
(Kr.
Borna) zuzukommen. Der in seinem unteren Drittel allseitig figurierte
Bildstein (etwa 2m hoch, 86cm breit, 28cm stark) zeigt in relativ hoher
Bildqualität u. a. die Kampfszene zweier Lanzenreiter. Er wurde
zweifellos
als Gedenkmal für einen gefallenen Helden aufgerichtet und übrigens von
der
Bevölkerung auch für ein solches gehalten. Eine Grablegung ist unter
dem
Stein nicht bemerkt worden, wie der Gewährsmann Sigismund Oehme bei der
Wegnahme aus der Flur 1847 ausdrücklich angibt. Der Melkstein
(Flurnamen: Am
Malkstein, Steingewände), dessen Name nicht geklärt ist und dem sich
die
Sage von der Bockmarte bemächtigte, stand weitab westsüdwestlich vom
Ort in
Flurgrenznähe zu Werben. Dieser Standort weist uns mitten auf das
Kampffeld
der Reiterschlacht von 1080 zwischen den Heeren Heinrichs IV. und
König
Rudolfs von Schwaben, in der Rudolf seine tödlichen Wunden erhielt. Das
Ereignisgebiet der Schlacht reicht vom Lager Heinrichs, das er an der
Elster aufschlug, bis zur örtlichkeit des Zusammentreffens beider
Heere, das
an dem Sumpf der Grunau stattfand. Der Standplatz der Stele, ihre
szenischen Motive und ihr annähernd zu schätzendes Alter ist in so
zwangloser Weise mit dem geschilderten Geschichtsereignis in diesem
Räume
zu verknüpfen, daß die Zusammenhänge eines Heroengedächtnisses in der
Folge
des blutigen Geschehens im Jahre 1080 aufscheinen. Das Flurkreuz als Kreuz; Quietzsch, Harald; 1989 |
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