Eisenacher Amtsrechnung 1550 (Wartburg-Archiv, Nr. 3212) Blatt 82, : 10 Gr(oschen) 8 Persohn zu Mechterstatht, Grossenberingen vnd von Osternnberingen an welchen sich der Amptman der That auff dem Kunckell gescheen erkundiget zu zerung so gegeben, Montagk noch Francisci.
6 Gr haben di kaufleuth von Dantzigk vnd Hethstaht weiche auff dem kunckel lebendig blieben, einen mittage zu Grossenlupnitz bei dem wirt vertzert, Stemman genant, vnd seint noch mittag wider nach Saltza gefahren.
Blatt 93.: Unter „Ausgabe zur Besserung der Landtstraß“
„XXVI Gr von einnem Steinnen Creutz welches auf dem kunckell an den orth da die kauffleuth im herbst beraubt worden gesatzt zu hauelohn XX vnd furlohn vnd Setzlohn VI Gr gegebenn“

Daraus ergibt sich, daß ein Geleitzug von Kaufleuten aus Danzig und Hettstedt auf der Straße über den Künkel (Bad Langensalza - Eisenach) überfallen, beraubt und einige erschlagen wurden. Den Überlebenden gelang es noch Großenlupnitz zu entkommen, nach einem Mittagessen fuhren sie nach Bad Langensalza zurück.
Durch die herzogliche Kasse wurde das in Auftrag gegebene Steinkreuz am Tatort auf dem Künkel aufgestellt und bezahlt. Auf der Flurkarte Wenigenlupnitz von 1843 und auf dem Mbl. Mihla von 1902 ist dieses Steinkreuz an der Straße Eisenach über dem Künkel nicht eingezeichnet.
Meine, Aussprachen mit älteren Einwohnern der Gemeinden Großen- und Wenigenlupnitz erbrachten keine Hinweise auf den Verbleib des Kreuzes.
Nach den umfangreichen Landschaftsveränderungen im Gelände des Künkels ist kaum damit zu rechnen, daß dieses dokumentarisch nachgewiesene Steinkreuz noch gefunden wird.
Vier bisher unbekannte Steinkreuzstandorte im Kreisgebiet Eisenach; Riske, Erwin; 1979