Ich erinnere mich selber/daß ben meiner hiebevorigen Ampts admininistration zu Eisenach zwischen der und dem Dorff stetfeld einer Magd von solchen Dorff/welche des Abends in der Eisenacher Stadfluhr von einen Soldaten/der sie nothzüchtigen wollen/sie sich aber zur Wehr gestellet/mit den Degen die Gurgel entzwey gehauen und sonst abscheulich verwundet war/daß sie auf den Platz tod blieben/der Thäter aber durchgangen/auferhaltener Zulassung der Fürstl. Regierung/von ihren Freunden ein steinern Creutz/wo der Mord geschehen/gesetzt worden.

Daraus geht hervor, daß dieses Steinkreuz vor 1697 von den Freunden der unbenannten Magd noch Genehmigung der herzoglichen Verwaltung errichtet wurde.
Interessant ist die Tatsache, daß sowohl auf dem Künkel als auch hier bei Stedtfeld die Genehmigung zum Setzen des Steinkreuzes von der herzoglichen Verwaltung erteilt und auf dem Künkel sogar bezahlt wurde.
Das Gelände entlang der Straße Eisenach-Stedtfeld habe ich genau abgesucht, aber keinen bearbeiteten Stein, der einem Steinkreuz oder Bruchstück ähnlich sah, gefunden.
Auf dem Mbl. Eisenach-West von 1905 oder auf einer Flurkarte ist das Kreuz nicht eingezeichnet.
Vier bisher unbekannte Steinkreuzstandorte im Kreisgebiet Eisenach; Riske, Erwin; 1979