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ID / Status7668 / verschwunden / undokumentiert
Land / BundeslandDeutschland / Niedersachsen / Landkreis Goslar
Ort38678 Zellerfeld / OT von Clausthal-Zellerfeld (III)
StandortBei Zellerfeld, genaue Lage nicht bekannt.
TypSteinkreuz
Maße / Material / keine Angabe
KoordinatenStandort N 51° 49.104' O 10° 20.305' anzeigen mit:
Google-Maps Karte I
Koordinaten Google-Maps Karte II

LagestatusKoordinaten der Ortslage
Literatur

S.216, Nr.4128.1
Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg; Müller, Werner / Baumann, Günther E. H.; 1988

TextDer Heiligenstock.
   Bei Buntenstock, einem Felsen unweit Klausthal, steht an der Chausee von Klausthal nach Osterrode der Gasthof Ziegelhütte. Die Stelle zwischen diesem Gasthof und Osterode, wo der Weg plötzlich sich steil hinabsenkt nach letzterer Stadt zu, heißt der Heiligenstock.
   Es ist einmal ein Handelsmann von Klausthal nach Osterrode gegangen. Wie dieser am Heiligenstock ist, springen zwei Räuber auf ihn los. Der Handelsmann wehrt sich, muß aber unterliegen. Wie die Räuber ihn nieder haben, nehmen sie ihm all sein Geld ab, und damit nicht zufrieden, wollen sie ihn auch töten. Er bittet sie um Barmherzigkeit, sie möchten ihm doch nur das Leben lassen, das Geld sollen sie behalten, er wolle sie auch nicht verrathen. Aber nein! Als die Räuber ihm die Kehle abschneiden wollen, fliegt ein Schwarm Vögel vorbei. Da sagt der Handelsmann:
   "Nun, wenn ihr denn keine Barmherzigkeit haben wollt, so sollen diese Vögel Euch verrathen."
   Und die Räuber lachen und schneiden ihm den Hals ab. Darauf gehen sie nach Klausthal zu. Wie sie vor die Ziegelhütte kommen, sagt der Eine:
   "Weißt Du was? Hier wollen wir uns erst einmal von unserem Gelde gütlich thun."
   So gehen sie hinein. In der Stube fragen sie den Wirth, was er Gutes zu essen habe.
   "Hübsche Vögel, erst eben gefangen."
   "Gut, bring uns ein Gericht."
   Das thut der Wirth. Wie sie nun bei der Mahlzeit schon tüchtig gezecht hatten, werden sie lustig und fangen an, verblümterweise miteinander zu spotten, und der Eine fragt zuletzt:
   "Am besten im Bauch, da mögen sie`s nur verrathen!"
   Darüber fangen die Kerle höllisch zu lachen an. Hinter dem Ofen aber liegt der Knecht, hört das und bei Gelegenheit macht er sich auf und erzählt’s dem Wirth. Der denkt: das ist nicht richtig, schickt den Knecht nach Klausthal und hält die Räuber durch allerlei Gespräch am Tisch, bis die Gerichtsdiener von Klausthal kommen und den Räubern frei Quartier im Gefängniß anweisen. Nach vier Wochen haben sie schon am Galgen gehangen.
   So haben doch die Vögel die Mörder verrathen. An der Stelle aber, wo der Mord geschehen ist, hat man ein Kreuz aufgerichtet, und davon hat der Ort den Namen Heiligenstock bekommen.
(Zwei deutsche Sagen, in: Illustriertes Magazin begleitet von der Schnellpost für Moden, Nr.7 und 8, Neue Folge, 2.Jahrgang, 1847, S.41)

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Sühnekreuze & Mordsteine