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ID / Status7903 / verschwunden / undokumentiert
Land / BundeslandÖsterreich / Niederösterreich / Bezirk Horn
Ort3763 Japons (I)
StandortEtwa 1200 m außerhalb Japons auf einem Feldrain neben dem alten Karrenweg nach Schweinburg.
TypKreuzstein
Maße / Material~100:?:? / keine Angabe
KoordinatenStandort N 48° 48.127' O 15° 33.368' anzeigen mit:
Google-Maps Karte I
Koordinaten Google-Maps Karte II

Lagestatusgeschätzt nach Lagebeschreibung
Symbol / EinzeichnungHacke / Scharre
BezeichnungTrögelstein
Literatur

Der Stein, im Waidhofner Heimatbuch, Seite 394, als ,,Kreuzstein" erwähnt, soll etwa 1200 m außerhalb Japons auf einem Feldrain neben dem alten Karrenweg nach Schweinburg gestanden haben. Er wurde anläßlich des Straßenbaues 1911 entfernt.
Das Verschwinden dieses Steines ist wegen seiner Eigenart besonders bedauerlich. Es soll sich um einen etwa 1 m hohen Stein gehandelt haben, der sich nach oben geigenkastenartig verjüngte und am oberen Ende eine eingemeiße1te, kurzstielige Hacke erkennen ließ.
Er soll schon einmal vor langer Zeit von einem Bauern heimgeführt und als ,,Prellstein" bei seinem Haustore benützt worden sein. Da aber der Bauer von dieser Zeit an nachts nie Ruhe finden konnte, brachte er ihn bald an seinen alten Platz zurück.
Vom Ursprung des Steines erzählt eine andere Sage: Vor alter Zeit mußte ein armer Bursche für einen reichen Bauernsohn, der sich vom Wehrdienst loskaufte, in den Krieg ziehen. Darob erbost, schwur er diesem Rache, die er auch nach Jahr und Tag ausübte. Von Böhmen kommend, gelangte die Reiterabteilung, der er ange-hörte, in die Nähe seines Heimatortes. Im Schutze der Nacht verließ er heimlich seinen Truppenkörper und sprengte dem Dorfe zu. Zeitig morgens schon traf er den verhaßten Bauernsohn auf einem Acker beschäftigt. Im entstandenen Streit köpfte er den Widersacher mit dem ,,Wagenhack1" des Bauern. Zur Sühne setzten später dessen Angehörige den Stein, der früher Kreuzesform besessen haben soll.
Die Schuldirektion von Japons teilte mir 1972 auf meine Anfrage mit, daß der Stein auf eine Familie Trögel zurückgeführt werde und daher auch ,,Trögelstein“ hieß; er ist verschwunden und sein weiteres Schicksal liegt völlig im Dunkel. Urkundlich wird die Pfarre Japons schon 153 genannt, der Ort selbst scheint erstmals 1336 als ,,Chinjapons“ = Kirchjapons auf. 1584 wurde Japons, Sschweinburg, Sabatenreith und Ludweis laut Hofkammerurbar dem Besitzer von Kollmitz zugesprochen. Tatsächlich erlitt Japons im 30jährigen Kriege (1620) schwere Schäden durch Brände.
Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich. Eine Bestandsaufnahme; Paul, Ada; 1975


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