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ID / Status9404 / verschwunden / undokumentiert
Land / BundeslandDeutschland / Thüringen / Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Ort98530 Rohr (XVII)
StandortDicht am Fußweg von MEiningen nach Rohr, wenn man das zweite Wäldchen hinter sich hat.
Typsonstige Kreuzformen
Maße / Material / keine Angabe
KoordinatenStandort N 50° 34.482' O 10° 27.743' anzeigen mit:
Google-Maps Karte I
Koordinaten Google-Maps Karte II

Lagestatusgeschätzt nach Lagebeschreibung
Literatur

Dicht am Fußweg von Meiningen nach Rohr, wenn man das zweite Wäldchen hinter sich hat, findet sich zur rechten Hand in den Hutrasen dieses Wahrzeichen eingegraben:
[siehe Bild]
aus dieser Ursache: vor dreißig und einigen Jahren ging der alte Hirschwirth von Meiningen, aus Rohr, wo er Geschäfte hatte, nach Hause zurück. Wie er vor Rohr den Berg hinanstieg, hörte er lang andauerndes Glockengeläute; einige Weibspersonen begeneten ihm, und er scherzte mit ihnen, und fragte auch, was den das lange Läuten in Rohr bedeute?
- Darauf ward ihm zur Antwort: Es wird jemand aus der Gemeinde begraben. Ei das is ja schü 1), spach der MAnn: bann ig dehemm sterr 2), werd nett gelütt u nett getütt 3), möcht ag ze Ruhr begrabe wär. 4) -
Damit ging er seines Weges, und wie er hundert Schritte etwa von jenen hinweg war, mit denen er gesprochen, fiel er um und war tod. Er ist mit Sang und Klang in Rohr begraben worden. An jener Stelle aber, wo der Tod also unversehens seinen Wunsch erfüllen half, gruben hüthende Schäfer das obige Zeichen ein, das ein Gottesackerkreuz darstellen soll, wie sie in Thüringen üblich sind, unten einen Block, der in die Erde kommt, oben darüber ein Wetterdächlein, und dieses Rasenkreuz erneueren sie von JAhr zu Jahr getreulich zum immerwährenden Gedächtnis, wie dort bei Heldburg das Kreuz zum Andenken eines Erschlagenen auf dem Rasen blos von zusammengelegten Steinen stets vom Volk erneuert wird, wie oft auch der Zufall es zerstöre.
1) schön
2) daheim sterben
3) geläutet und getütet (trompetet)
4) werden
Die Sagen aus Thüringens Vorzeit, von den drei Gleichen, dem Schneekopf und dem thüringischen Henneberg.; Bechstein, Ludwig; 1837

Sagesonstige Motive
Toter Mann
Dicht am Fußweg von Meiningen nach Rohr, wenn man das zweite Wäldchen hinter sich hat, findet sich zur rechten Hand in den Hutrasen dieses Wahrzeichen eingegraben:
[siehe Bild]
aus dieser Ursache: vor dreißig und einigen Jahren ging der alte Hirschwirth von Meiningen, aus Rohr, wo er Geschäfte hatte, nach Hause zurück. Wie er vor Rohr den Berg hinanstieg, hörte er lang andauerndes Glockengeläute; einige Weibspersonen begeneten ihm, und er scherzte mit ihnen, und fragte auch, was den das lange Läuten in Rohr bedeute?
- Darauf ward ihm zur Antwort: Es wird jemand aus der Gemeinde begraben. Ei das is ja schü 1), spach der MAnn: bann ig dehemm sterr 2), werd nett gelütt u nett getütt 3), möcht ag ze Ruhr begrabe wär. 4) -
Damit ging er seines Weges, und wie er hundert Schritte etwa von jenen hinweg war, mit denen er gesprochen, fiel er um und war tod. Er ist mit Sang und Klang in Rohr begraben worden. An jener Stelle aber, wo der Tod also unversehens seinen Wunsch erfüllen half, gruben hüthende Schäfer das obige Zeichen ein, das ein Gottesackerkreuz darstellen soll, wie sie in Thüringen üblich sind, unten einen Block, der in die Erde kommt, oben darüber ein Wetterdächlein, und dieses Rasenkreuz erneueren sie von JAhr zu Jahr getreulich zum immerwährenden Gedächtnis, wie dort bei Heldburg das Kreuz zum Andenken eines Erschlagenen auf dem Rasen blos von zusammengelegten Steinen stets vom Volk erneuert wird, wie oft auch der Zufall es zerstöre.
Bild

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Sühnekreuze & Mordsteine