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ID / Status9936 / bekannt, aber noch nicht dokumentiert
Land / BundeslandDeutschland / Berlin / Kreisfreie Stadt Berlin
Ort14109 Berlin / Bezirk Steglitz-Zehlendorf (I)
StandortIm nördlichen Teil des Glienicker Parks steht ein gotisches Steinkreuz am Parkrand an der Havelböschung , unweit des Weges nach Moorlaake vom Weg aus gut sichtbar. (Beschreibung von 1980)
TypSteinkreuz
Maße / Material150cm hoch / Kalkstein
KoordinatenStandort N 52° 25.377' O 13° 6.165' anzeigen mit:
Google-Maps Karte I
Koordinaten Google-Maps Karte II

Lagestatusgeschätzt nach Lagebeschreibung
Literatur

Text auf Seite 107, Abb. 10 auf Seite 106 und Karte auf Seite 108.
Steinkreuze in Berlin.; Brast, W.; 1980

TextSteinkreuze im Glienicker Park
Dieses noch stehende Kreuz (Abb.10) ist nur zur Dekoration aufgestellt und ist sicherlich dieserhalb sehr selten und wenig bekannt. Bei einem Spaziergang wurde das Kreuz entdeckt, und nun begann die Suche nach einem Hinweis in der Literatur, fast erfolglos. Nur die empfehlenswerte Broschüre von Karl Wolf „Wannsee und Umgebung“, Verlag Elwert u. Meurer, Berlin, erwähnt au Seite 62 das Kreuz. Im Rahmen einer Beschreibung heisst es „Die Alpen waren ferner gekennzeichnet durch das gotische Steinkreuz“. Gemeint ist hierbei der Glienicker Park und seine Umgestaltung. Hardenberg liess um 1820 aus den bisherigen Äckern und Weinbergen seines Gutes durch den Gartenarchitekten Peter Lenné einen Park anlegen. Es wurden ca. 25000 Bäume gepflanzt und grosse Erdbewegungen durchgeführt. Später vom Prinzen Karl gekauft, wurde der Park erweitert und umgestaltet. Es wurden Findling aus der Mark herbeigeschafft. Diese eratischen Blöcke sollten eine Alpenlandschaft symbolisch andeuten und dazu wurde auch das Kreuz aufgestellt.
Dieses gotische Kreuz, ca. 1,5m hoch, aus Muschelkalk, steht am Parkrand an der Havelböschung, unweit des Weges nach Moorlaake (Abb.12 Pfeil oben). Das Kreuz ist beschädigt. Ein Kreuzarm fehlt. Da die Bruchstelle genauso verwittert ist wie das übrige Kreuz, ist anzunehmen, dass die Bruchstelle gleich bei dem Steinmetz auftragsgemäss hergestellt wurde. Es sollte sicherlich so dekorativ wirken. Bemerkenswert ist hierbei, dass das Kreuz einige Meter neben dem Weg steht, gut sichtbar ist, aber kein Spaziergänger dieserhalb stehen bleibt. (W. Brast, „Steinkreuze in Berlin“, 1980, S. 107)

Meiner Meinung nach ist das Kreuz sicher keine Neuanfertigung. Die viel größeren Findlinge wurden ja auch aus der Mark herangeschafft und in dieser Zeit wurden auch tonnenweise alte römische Spolien aus Italien importiert, es war deshalb kein Problem so ein Kreuz aus entfernteren Gegenden nach Berlin zu bringen. Es hat auffällige Ähnlichkeit, in Form und Material, mit den Steinkreuzen im Gebiet Mühlhausen in Thüringen, der ehemaligen preussischen Provinz Sachsen, vielleicht wurde es aus diesem Gebiet nach Berlin verbracht, zumal in dieser Zeit manches Steinkreuz für wenige Groschen auf Abbruch verkauft wurde.
Uwe Stößel

TextStörzner, Frank - Das verschleppte Steinkreuz, in: Thüringer Allgemeine vom 20.04.2013

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Sühnekreuze & Mordsteine