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ID 3651
Land / BundeslandDeutschland / Bayern
Ort Frauenkreuz im Kraftshofer Forst, gemeindefreies Gebiet im Lkr Erlangen-Höchstadt
TypSteinkreuz
Maße / Material86:87:23-32 cm / Sandstein
StandortMan fährt in den Nürnberger Stadtteil Buchenbühl nordöstlich des Flughafens, unterquert die A3, biegt dann links ab und überquert die Bahnlinie und befährt nun noch etwa 250 m den Loeschweg in Richtung Kalchreuth. In der Rechtskurve kann man links auf dem Parkplatz das Auto abstellen. (GPS: N 49° 30,727‘; O 11° 06,332‘) Dann gelangt man auf der Forststraße in Nordwestrichtung nach etwa 500 m an ein Wegedreieck, wo man auf der südwestlichen Forststraße wieder 500 m bis zum nächsten Wegedreieck geht. Hier sieht man bereits das Frauenkreuz in Nordrichtung und etwa 330 m Entfernung stehen.
BeschreibungDas stark verwitterte Steinkreuz trägt noch deutlich sichtbare, aber nicht mehr klar deutbare Schriftzeichen. Eine Aufnahme von Dr. Dohrer in der Zeitschrift „Die Fränkische Alb“, 1939, Jahrgang 26, S. 32 zeigt noch die nachgezogene Inschrift „1909 Frauenkreuz“. Der Stein zeigt im Sockelbereich eine alte Bruchstelle und weist an der Oberseite der Arme „Schwimmflügel“ auf! Gustav Seidenstücker schreibt dazu 1940: „Unter dem Begriff ‚Frauenkreuz‘ hatte man in der Jugendzeit des Rottmeisters eine uralte, inzwischen abgegangene und mit einem Heiligenbilde geschmückte Eiche verstanden. Nach einer der im Umlauf befindlichen Sagen sei am Fuße dieses Baumes im strengen Winter des Jahres 1812/13 eine Frau erfroren aufgefunden u. zum Gedächtnis an diese Begebenheit ein Kreuz in die Rinde jener Eiche eingehauen worden. An Stelle des durch einen Blitzstrahl zerstörten alten Recken wurde nun eine in unmittelbarer Nähe vorhandene und durch ihren stattlichen Wuchs viel bewunderte Föhre als ‚Frauenkreuz‘ angesprochen. Eine an der Föhre angebrachte Blechtafel mit der Aufschrift ‚Frauenkreuz‘ hatte wohl den Zweck, den veränderten Verhältnissen besonderen Ausdruck zu verleihen. Aber auch die neue Namensträgerin mußte eines Tages, geknickt durch die Gewalt eines Sturmes von ihrem Platze weichen. Der weitere Umstand, daß um die Jahrhundertwende der Sebalder Forst in der Umgebung des als Frauenkreuz bezeichneten Platzes durch Raupenfraß ungeheuer gelitten und durch die, infolgedessen notwendig gewordene Abholzung an Schönheit erheblich eingebüßt hatte, führte dazu, daß der Forstassessor Gustav Hehder, der Forstgehilfe Max Staudinger und der Rottmeister Fritz Hofer vom Forstamt Kraftshof gemeinsam mit dem Waldarbeiter und Maurer Peter Fuchs den ‚Weißen Kreuzstein‘ nach der Oertlichkeit ‚Frauenkreuz‘ versetzten, um dem auf so mancherlei Art verwaisten Platz ein neues Gepräge zugeben.“ Literatur: Seidenstücker, Gustav: Das Frauenkreuz im Sebalder Forst und sein Geheimnis, in: Das Steinkreuz 1940, Jhg. 8, Heft 1 und 2. Die Fränkische Alb“, 1939, Jahrgang 26, S. 32. Zettler, Franz, Die Flurdenkmäler des Landkreises Erlangen, in: Mitteilungsblätter der Deutschen Steinkreuzforschung, Heft I/2, 1942, S. 30/31, Nr. 50. Bilder vom 28.03.2014
KoordinateN 49° 31,007'; O 11° 05,672'
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Sühnekreuze & Mordsteine