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ID 3798
Land / BundeslandDeutschland / Bayern
Ort90482 Nürnberg - Mögeldorf (II)
TypBildstockartige
Maße / Material300:56:42 / Sandstein
StandortEcke Prutzstraße und Föhrenstraße. (sonstige Anmerkung: an ID 4189 Nürnberg (I) ebenfalls in Mögeldorf wird gerade gearbeitet - Versand in Kürze)
BeschreibungGeschichte: Die heutige Marter zeigt keine Plastik in der Ädikula. Früher befand sich auf der Vorderseite ein schlichtes Kreuz und die Jahreszahl 1707. Aber auch diese Säule war schon eine Renovierung. Die ursprüngliche Martersäule aus dem 15. Jh. trug einen hohen gotischen Bildstock, den wir heute an der östlichen Friedhofsmauer des Mögeldorfer Kirchhofs finden. Die Säule war 1945 durch einen amerikanischen Panzer umgefahren worden und war bereits 1952 durch die Stadt Nürnberg wieder aufgerichtet worden. Aber auch die defekte Säule war nicht mehr die von 1707. In der Zwischenzeit erfolgten mindestens drei weitere Renovierungen. Warum man im evangelischen Nürnberg so sehr an dieser Säule festhielt, mag dem Umstande zuzuschreiben sein, dass die Marter einem Totenbrauch dienlich war. Wurde nämlich eine Leiche von Laufamholz zum Friedhof nach Mögeldorf gebracht, dann hielt hier an der Säule das Gefährt an, der Pfarrer, Lehrer und die Singknaben von Mögeldorf nahmen den Toten in Empfang und geleiteten ihn unter Gesang zu Friedhof. Wir haben es also hier mit einer wirklichen Totenrast zu tun. Der Gebrauch des Steines im Totenkult sicherte ihm seine fortwährenden Erneuerungen. Seitdem Laufamholz und Mögeldorf nach Nürnberg eingemeindet sind, ist der Brauch erloschen. Quellen und Literatur: • Wittmann, Leonhard - Flurdenkmale des Stadt- und Landkreis Nürnberg, in: Das Steinkreuz, 19.Jg. 1963, Heft 1/2, S.64, Nr.92 • Fotos und Textbearbeitung: Wilfrid Muscat
KoordinateN 49° 27,752 ' O 11° 08.489'
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Sühnekreuze & Mordsteine