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ID 4114
Land / BundeslandDeutschland / Bayern
Ort63762 Wenigumstadt
TypBildstockartige
Maße / Material / Sandstein
Standortam Plattenweg
BeschreibungBericht "Klassizistische Bildstöcke im Bachgau" von Herrn Ewald Lang im Spessart, August 2015, Seite 18 + 19 Der Maria-Hilf-Bildstock steht ebenfalls am Alten Stadtweg, an der Katzenbrücke. Hier kreuzt der Verbindungsweg, der nach Nordwesten über das »Platte Feld« zur Fernstraße Schiffweg und zum Wartturm führte. Wegen des ungünstigen Bodenprofils - es müssen zwei Quertäler überwunden werden - verlief dieser Weg in einem Zickzack-Kurs zum Wartturm. Der Weg von Mosbach zum Wartturm besteht noch heute. Seine Serpentinen vermitteln ein Bild vom Verlauf von Wenigumstadt zum Wartturm. Spätestens als Mosbach 1817 zu Hessen kam, verlor der Weg an Bedeutung. Er wurde nicht mehr gepflegt und bald zu den Äckern geschlagen. Nach Süden verläuft er als Breuberger Weg. Dieser Altweg war Zubringer zum heutigen Linienweg, also zu einer alten Fernstraße, und als Weg zu Wenigumstadts mittelalterlicher Herrschaft auf dem Breuberg und in der Gegenrichtung nach Frankfurt. Der Bildstock in klassischer Form steht nahe am Pflaumbach. Eine ansprechende, 1953 gemalte neuzeitliche Madonna mit dem Kind ziert die Nische. Ihr Schöpfer war der aus Wenigumstadt gebürtige Kirchenmaler Willi Jakob. Zur gleichen Zeit leitete er die Renovierung von Kirche und historischem Rathaus in Wenigumstadt, die er mit Bildwerken ausstattete. Das Mariahilf-Bild stiftete der damalige Kirchenpfleger Josef Otto Knecht. Ein von Hand geschmiedetes Gitter schützt das Gemälde. Der Bildstock war bis in die 1960er Jahre eine Station der sakralen Flurprozession am Bittsonntag (5. Sonntag nach Ostern). Die Prozession führte von der Kirche zur Mühle, den Alten Stadtweg entlang durch das Brühl, mundartlich Brischel, von keltisch brokilus. Das ist Wiesenland, welches bewässert wurde und mehrmals zu mähen war. Weiter verlief die Prozession zum Bildstock, dann über die Katzenbrücke und durch das Unterdorf zurück zur Kirche. Zu weiteren Bildstöcken führten die Bittprozessionen für eine gute Ernte an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt. Die alte Inschriftplatte informiert über seine Stifter: Zu Ehren Maria Hielf Ist Durch Die Gemein Urnd (durch den Restaurator verschrieben) Und Landschoef Stefanus Thuiri V (und) Beide Geschworne Jacob Boll V (und) Johanes Knechd = V = B = M = (und Bürger Meister) Moelcor (Melchior) Frantz Fleischmann Auf Gest (-ellt wor-) den Anno 1796. Die letzte Zeile ist verwittert und hier dem Sinn nach ergänzt. Fotos Gerdi Röske, Höchst, vom 05.11.2015
Koordinate49°53,817 9°2,494
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Sühnekreuze & Mordsteine