[...] In der Literatur über die Steinkreuze des hinteren Odenwaldes spukt vielerorts
die Benennung "Rebellionskreuze"*). In Walldürn sollen nach dem Bauernkriege die aufrührerischen
Stadträte da hingerichtet worden sein, wo die Steinkreuze stehen bzw. standen. Ob in Walldürn der Name "Rebellionskreuz" heimisch war oder nur ein literarisches Kind ist, mag dahingestellt bleiben;
für die Kreuze, auf die ihn Hildenbrand übertrug, hatte er seinen Ursprung sicher nicht im Volk. In Preunschen z.B. kennt man ihn nicht. [...]
*) Fr. J. Hildenbrand, Amorbach in Franken 1894, S.54 u. 58, Kunstdenkmäler Buchen S.146, Deutsche Gaue 12 (1911), S.6, u.a.m. - Herr Prof.
Hildenbrand vertritt übrigens laut mündlicher Mitteilung die mit dem Namen "Rebellionskreuz" in Verbindung gebrachte Deutung der Kreuze nicht mehr.
(Walter, Max. - Vom Steinkreuz zum Bildstock, 1923, S.17-18)