Im Leben des heiligen Barbatus (Acta Sanctorum vom 19. Februar)
wird ein Opferfest der Langobarden beschrieben und dabei ausdrücklich die Darbringung der Tierhaut und der Tierhäupter hervorgehoben. Wo Tacitus den berühmten
Besuch des Germanicus auf dem Varus-Schlachtfeld schildert (Annalen I 16), erwähnt er besonders die an die baumstämme angenagelten Pferdeschädel. Der
vorchristlich-kultische Gebrauch der Tierhäupter bei den Germanen wird weiter dadurch bestätigt, daß die Kirche später diesen Brauch ausdrücklich verbietet; so
ermahnt Gregor der Große in seinen Briefen die fränkische Brunhilde, doch den götzendienerischen Mißbrauch des Opfers von Tierhäuptern zu verhindern.
(Jung, Erich - Germanische Götter und Helden in christlicher Zeit, München und Berlin 1939, S.468)