Deutschland
Sachsen-Anhalt
Lkr. Stendal
Badingen
Skizze bei Pflanz (1931) |
PLZ:
39579
GPS:
Standort:
An der südwestlichen Ecke der Feldstein-Kirchhofsmauer
mitten im Dorf, mit Fuß und Schaft eingemauert.
Größe / Material:
76:60:10 / Sandstein
Geschichte:
Sichtbar ist ein lateinisches Kreuz von gotischen Formen
ohne Stützen in den Armwinkeln. Unter den Armen befindet sich ein Bruch, die Ost- und die Westseite zeigen Verwitterungen und Abplatzungen.
Badingen (Kr. Stendal.) Auf dem westlichen Teil der Feldstein- Kirchhofsmauer im Dorf, nicht
weit von der Dorfstraße, ragt ein gut erhaltenes gotisches Sandsteinkreuz über die schräge Mauerecke empor, die Schauseite in der Richtung
der Mauer, also orientieret. Seine Höhe beträgt 0,70m, Breite 0,60m, Dicke 0,13m. Die Sage
erzählt: es sei das Sühnekreuz für einen Mord. Andere sagen: es sei gesetzt, um den Teufel hier seinen Ueberstieg über die Kirchhofsmauer zu
hindern (Pohlmann 1901). Zahn (1899) meint: es habe ursprünglich einen anderen Standort gehabt, führt aber keinen Grund für diese Meinung an. Ich
kann auch keinen Grund dafür entdecken. Die ganze Form und Stellung des Kreuzes scheint mir vielmehr dafür zu sprechen, daß es von vornherein
für diesen Platz berechnet ist. Die Sage von dem Ueberstieg des Teufels, die auf ein Weihekreuz hinweist, ist wohl erst später von anderswo auf
dieses Kreuz übertragen. Die andere, wahrscheinlich ältere Sage weist darauf hin, daß es auch unter die Sühnekreuze gehört. Auch Zahn (1899) lehnt
die Deutung als Weihekreuz ab. (Pflanz 1931)
Sage:
1. Wurde für einen Mord gesetzt.
2. Es soll dem Teufel das Übersteigen der Mauer verwehren.
Quellen und Literatur:
• Zahn, W. - Die Mordkreuze in der Altmark, Beiträge zur Altmärkischen Landes- und Volkskunde, Heft 2, hrg. vom Altm. Museumsverein, 1899, S.45-51
• Pohlmann, Alfred - Sagen der Altmark, Stendal 1901, S.106
• Altmärkischer Sagenschatz, gesammelt vom Lehrerverband der Altmark, Verlag Klinkhardt, Leipzig 1908, S.162
• Pflanz, P. - Die Sühnekreuze in der Altmark, in: Beiträge zur Geschichte,
Landes- und Volkskunde der Altmark, hrg. vom Altmärkischen Museumsverein zu Stendal, Band VI, Heft 1, 1931, S.40-41
• Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg, 1987, S.19
• Mittag, Lothar - Sagenhafte Steine, 2006, S.74-75
• aktuelle Aufnahme von Meinhard Genz, Lüneburg