Deutschland Sachsen-Anhalt Lkr. Merseburg-Querfurt

Obereichstädt / OT von Langeneichstädt


Abbildung bei
Saal (1989)

PLZ: 06268

GPS:

Standort: Am oberen Abhang des "Kirschberges", an einem schmalen Steige zwischen Gärten.

Größe / Material: 66:48:18 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Walachenstein". Standort unverändert. Der Stein ist kaum noch als Schaft eines Steinkreuzes zu erkennen, sehr verwittert.

Am oberen Abhang des "Kirschberges", an einem schmalen Steige zwischen Gärten. Der Kirschberg liegt am Südrand des Dorfes. Am Zaun findet sich nur noch der Schaft eines Kreuzes, der sich nach oben verjüngt. Der vorhandene Teil ist noch gut erhalten. Sandstein. 66cm:48cm:18cm am Fuß und 20cm:13cm am oberen Ende. Kopf und Arme sollen bereits vor der Mitte des vorigen Jahrhunderts verlorengegangen sein. 15.-16.Jahrhundert. (Saal 1989)

Sage: Man erzählt sich im Ort, daß vor langer Zeit einmal neben anderem Kriegsvolk auch ein Regiment Walachen durch den Ort gekommen sei. Das Regiment habe starke Verluste gehabt und habe seine Toten an dem Stein beerdigt.
Nach einer Erzählung soll der Stein daran erinnern, daß 1706 vor dem Frieden von Altranstädt ein schwedisches Regiment Walachen in Eichstädt in Quartier lag und dem Doppeldorf 30.000 Taler Einquartierungskosten verursachte. Einem Walachen soll es in Eichstädt so gut gefallen haben, daß er nach Friedensschluß wieder nach Eichstädt zurückkehrte. Nach seinem Tod soll seine Leiche auf dem Kirschberg bestattet worden sein. Diese Fassung dürfte auf einer Ausdeutung des Ortspfarrers Dr. Wennrich vom Anfang unseres Jahrhunderts beruhen. (Saal 1989)

Quellen und Literatur:
Saal, W. - Verzeichnis der Steinkreuze des ehemaligen Landes Sachsen-Anhalt, Teil 1, in: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte, Band 36, Halle 1954, S.149-163
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.31
recherchiert und bebildert von Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Foto von Februar 2011)


Sühnekreuze & Mordsteine