Deutschland Sachsen-Anhalt Altmarkkreis Salzwedel

Rittleben / OT von Apenburg


Rückseite

PLZ: 38486

GPS:

Standort: Südlich von Rittleben, im Wald unweit einer alten Frachtstraße, in der Nähe des nördlichen Waldrandes ca. 100m westlich der Straße nach Klötze, östlich an einem Waldweg.

Größe / Material: 117:40:11 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Jägerstein". Der Steinkreuzstumpf trägt folgende, noch lesbare Inschrift:
ANNO
1693 de
16
[…] ist an
diesem orte El
[…]
[…]uskien jäger […]
[…]ochadel Schale […]
[…]urch einen Sch[…]
[…]ens loch im Bur[…]
[…]scher weise ers[…]
welcher auch des
halb zu Braunschweig
enthauptet und
auffs Rad gele
get worden
Das es sich dabei ehemals um ein Kreuz gehandelt hat, sieht man erst beim genaueren Hinsehen. Ursprünglich verlief die eingemeißelte Beschriftung sowohl über den Kreuzbaum als auch über die Kreuzarme. Leider sind die Kreuzarme irgendwann einmal abgeschlagen worden und verschwunden. Damit ist auch ein Teil des Schriftbandes verlorengegangen. Die noch erkennbare Inschrift deutet darauf hin, dass an dieser Stelle am 16. Februar 1693 ein gräflich-schulenburgischer Jäger, möglicherweise durch einen Wilderer, erschossen oder erschlagen wurde. Der Mörder wurde in Braunschweig aufs Rad geflochten und enthauptet.
An dieser Stelle wurde demnach noch am Ende des 17. Jahrhunderts ein eigens für diesen Zweck angefertigtes Sandsteinkreuz errichtet und nicht etwa ein altes Kreuz neu verwendet. Die Form des Kreuzbalkens deutet auf ein ehemals gerades lateinisches Kreuz mit abgerundetem Kopf hin.

Sage:

Quellen und Literatur:
Mittag, Lothar - Sagenhafte Steine, 2006, S.90
recherchiert und bebildert von Lothar Mittag, Salzwedel


Sühnekreuze & Mordsteine