Deutschland Bayern Lkr. Rhön-Grabfeld

Aub (I) / OT von Bad Königshofen


Blick zum Standort

Abbildungen bei
Schätzlein (1985)

PLZ: 97631

GPS: N 50° 14,720', O 10° 29,720'

Standort: Am Ortsausgang rechts an der Straße nach Bundorf, auf einer Böschung.

Größe / Material: 124:72:18 / roter Sandstein

Geschichte: Benennung: "Pestkreuz". Senkrechte Einritzung einer Reute mit gerade auslaufenden Stiel bzw eines Rindenschälers auf der Vorderseite.

120m südlich vom Ortsausgang von Aub Richtung Bundorf auf dem Scheitelpunkt der Straßenböschung.
Vorder-Seite: Vom Kreuzungsfeld zum Schaft eingetiefter Stab (Reute). Rück-Seite: Möglicherweise nicht mehr erkennbares erhabenes Symbol.
Der Schaft des sehr wuchtigen Kreuzes aus einheimischem Sandstein verjüngt sich nach oben. Auf der Vorderseite trägt das Kreuz einen stark eingetieften Stab, der sich allerdings nach unten im eingesunkenen Teil des Schaftes weiter fortsetzt und deshalb möglicherweise, wie im Volksmund zu hören ist, eine Reute darstellt. Auf der Rückseite läßt sich ein erhabenes Symbol vermuten, das aber durch starke Abwitterung jetzt nicht mehr erkennbar ist.
Über das Kreuz erzählt man in Aub die Geschichte vom Bauern, der seinen Sohn mit der Reute erschlägt, mit leichten Abwandlungen [...] (Schätzlein 1985)

Sage: Ein Bauer pflügte seinen Acker am Weg nach Bundorf. Da die Pflugschar gar zu sehr verdreckt war, reinigte er sie mit seiner Reute. Als der Bauer die Pflugschar gesäubert hatte, wollte er die Reute an den Feldrand werfen, hatte aber zuviel Schwung und traf sein Söhnlein, das am Wegrand spielte. Alle Reue und alles Jammern halfen nichts. Das Kind war zu Tode verwundet. Zur Sühne und zum Gedenken stellte der Vater das Steinkreuz auf. (Schätzlein 1985)

Quellen und Literatur:
Schätzlein, Gerhard - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld, 1985, S.228-229
recherchiert und bebildert von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von September 2009)



Aub (II) / OT von Bad Königshofen


Abbildungen bei
Schätzlein (1985)

GPS:

Standort: Ca. 1km westlich von Aub im Vogelsgrund.

Größe / Material: 104:63:22 / Sandstein

Geschichte: Westlich von Aub im Vogelsgrund, 1km von Aub entfernt liegt das Kreuz links neben einem Flurbereinigungsweg. Der frühere Standort war ca. 50m südwestlich am alten Weg. Auf Betreiben von Heimatpfleger Otto Schulz wurde das Kreuz 1983 wieder aufgestellt.
Vorder-Seite: Am Kopf Jahreszahl 1.24. Zweite Ziffer ist nicht mehr lesbar. Vom Kreuzungsfeld zum Schaft eingeritzte Pflugreute mit der Schneide nach unten.
Auch in das zweite Steinkreuz in der Gemarkung von Aub ist eine Reute eingemeißelt. Nur ist hier der Stiel abgeknickt. Die zweite Ziffer der Jahreszahl könnte am ehesten wohl eine 6 sein, so daß die Jahreszahl dann 1624 lauten würde. Möglich erscheint aber auch die Jahreszahl 1824. Der Stein ist schon ziemlich verwittert und aufgesprungen. Der linke Kreuzarm ist auf der Rückseite ein Stück ausgebrochen. Auch hier erzählt man sich, daß ein Bauer seinen Sohn beim Pflügen mit der Reute erschlagen hat.
Es wird andererseits aber vermutet, daß das Kreuz mit der Pest etwas zu tun haben soll. Das Steinkreuz ist inzwischen auf Betreiben von Heimatpfleger Otto Schulz wieder aufgestellt worden. (Schätzlein 1985)

Sage: 1. Das Steinkreuz wird mit der Pest in Zusammenhang gebracht.
2. Ein Bauer soll seinen Sohn beim Pflügen mit der Reute erschlagen haben.

Quellen und Literatur:
Schätzlein, Gerhard - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld, 1985, S.234-235
recherchiert und bebildert von Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Foto von Oktober 2010)


Sühnekreuze & Mordsteine