Deutschland Bayern Lkr. Neumarkt in der Oberpfalz

Deinschwang / OT von Lauterhofen


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Perspektive

Abbildung bei
Schmeissner (1986)

PLZ: 92283

GPS: N 49° 23,563', O 11° 29,509'

Standort: An der Kreuzung der Straßen Stöckelsberg-Lauterhofen (NM09) und Deinschwang-Traunfeld (NM10).

Größe / Material: 123:60:40 / Kalkstein

Geschichte: Spätmittelalterliches Steinkreuz, ein Arm abgeschlagen, keine Einzeichnungen.

Abb. 48 Deinschwang (Markt Lauterhofen). Hölzernes Flurkreuz mit rundbogIgem Blechdach und mittelalterliches Steinkreuz aus dolomItIschem Kalk nahe der Kreuzung der Straßen Stöckelsberg-Lauterhofen und Deinschwang-Traunfeld. Über das Steinkreuz erzählte Kreisheimatpfleger Gustav Fuchs folgende Geistersage: "Vor langer Zeit ging ein Mann zu später Stunde heimzu und sah an der Wegkreuzung bei Deinschwang, wo das alte Steinkreuz steht, eIn Feuer hellauf brennen. Das kam Ihm nicht geheuer vor, und er ging im weiten Bogen daran herum. Dann lief er, was er konnte, Reicheltshofen zu. Mit einem Mal sprang Ihm etwas auf den Buckel. Das war eIne Hexe, die sIch bis zum Steinkreuz am Reicheltshofer Wirtshaus tragen ließ. Schweißgebadet kam der Mann daheim an." (Schmeissner 1986)

I. Steinkreuz an der Kreuzung der Straßen Stöckelsberg-Lauterhofen und Deinschwang-Traunfeld (Beim Straßenausbau der Kreuzung wurde es ausgegraben und sichergestellt, 7.6.1975).
II. 143 - 80 - 36, dolomit. Kalkstein.
III. Rohe Bearbeitung ohne Zeichen oder Inschriften, ein Querbalken abgeschlagen. [...]
V. K. Speier, Die alten Steinkreuze im B.A. Neumarkt, 18; Deutsche Gaue 9, 153; G. Fuchs, Die Hexen am Kreuzweg, in: WDI (31.1.1951), Nr. 5; 0 1927, 212. (Schmeissner 1977)

[...] Wandern wir auf der Hochstraße mit schönem Blick auf den Neumarkter Talkessel und über die waldigen Kuppen der Juraberge weiter, so gelangen wir bereits nach einer Viertelstunde bei Deinschwang zu einem weiteren Steinkreuz. An der Abzweigung der Straße nach Traunfeld steht es rechts der Straße. Dolomitischer Kalk, 120cm hoch, 79cm breit, 40cm stark. Gewöhnliche Form. Der linke Querbalken ist abgeschlagen. Ueber dieses Kreuz wird daselbe erzählt wie über das vorhergehende. Diese Überlieferungen sind jedenfalls irrig. Es handelt sich in beiden Fällen wohl um Sühnekreuze. (Speier 1937)

Sage: Vor langer Zeit ging ein Mann zu später Stunde heimzu und sah an der Wegkreuzung bei Deinschwang, wo das alte Steinkreuz steht, ein Feuer hellauf brennen. Das kam ihm nicht geheuer vor, und er ging im weiten Bogen drum rum. Dann lief er, was er konnte, Reicheltshofen zu. Und mit einem Mal sprang ihm was auf den Buckel. Das war eine Hexe, die ließ sich bis zum Steinkreuz am Reicheltshofer Wirtshaus tragen. Schweißgebadet kam der Mann daheim an. (Fuchs 1951)

Quellen und Literatur:
Speier, K. - Die alten Steinkreuze im B.A. Neumarkt, in: Das Steinkreuz, 5.Jg., 1937, Heft 1/2, S.18
Fuchs, Gustav - Die Hexen am Kreuzweg, in: Wies daheim ist, 1951, Nr.5
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, NM 34, S.171-172
Schmeissner, Rainer H. - Oberpfälzer Flurdenkmäler, in: Steinkreuzforschung, Nr.4, 1986, S.205 u.Abb.48
recherchiert und bebildert von Johannes Znotins, Feucht (Fotos vom 24.03.2013)


Sühnekreuze & Mordsteine