Deutschland Bayern Lkr. Bamberg

Dörfleins (I) / OT von Hallstadt


Detail Inschrift

Zeichnung von
Borschert (1917)
veröffentlicht bei
Schwarz (1991)

PLZ: 96103

GPS:

Standort: "Dörfleinser Hauptstraße", am Ortsausgang in Richtung Bamberg.

Größe / Material: 550:100:100 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Hagelmarter". Sie ist der größte und bedeutendste Bildstock im Bamberger Umland und gilt als Wahrzeichen Dörfleins.

Die Marter entstand laut Inschrift 1361 und preist in drei aufgeschlagenen Büchern Gottes Ratsschlüsse:

A.D. MCCCLXI

DIN GOT WOL ER TUT WAZ ER SCHOL
GRUZ DICH MARIA VOL GNAD

Der massive Unterbau trägt folgende Inschrift:
AИИO 1608 HAT LIИHART
BEHR. SCHVLTHEIS. DISE
MARTER REИAFIRИ LASEИ
MELCHER. FR Z
AИИO 1703 HAT ИIKLAVS
SAVWER. SCHVLTHEIS. VИD.
MADES. REIS. VИD. GORG DRV
CSES PETE PERGERMEISTER
VИD PEDER PETZ. MARTER
REИAFIREИ. LASEИИ
ANNO 1914 RENOVIERT V. D. GEMEINDE DÖRFLEINS
Die reichgegliederte Marter stellt auf starkem Sockel einen nach drei Seiten offenen gotischen Tabernakel dar, der einen Reliefstein mit Darstellungen des Gekreuzigten nebst Maria und Johannes, den Schmerzensmann und die Muttergottes enthält. Die Ecken des Aufbaus sind mit vier Fialen besetzt, die in Kreuzen endigen. Die Dachpyradmide ist ebenfalls mit einem Kreuz verziert. Die Marter stellt eine so genannte Wind- oder Wettersäule dar. (hallstadt.de)

Aber auch andere Ereignisse von ungleich größerer Bedeutung ließen Martern erstehen: Wetterschäden, Pest, Krieg und Hungersnot. Bei Dörfleins steht eine aus dem 14. Jahrhundert stammende Wettersäule, von vier nach vier Himmelsrichtungen stehenden Ecktürmchen flankiert. Nach Sage und Volksglauben schlägt in deren Sicht der Hagel nie ein. Auch gilt sie als Mittelpunkt, als "Nabel" Deutschlands. (Schwarz 1991)

Sage: Die Legende sagt, dass, soweit sie sichtbar ist, noch kein Hagel die Fluren verwüstet habe.

Quellen und Literatur:
Borschert, Andreas - Die Wettermarter in Dörfleins (1917), die 340 Federzeichnungen Borscherts (1872-1933) befinden sich in der Staatl. Bibliothek Bamberg
Dreßler, Fridolin - Flurdenkmäler im Bamberger Frankenland, in: Fränkische Blätter für Geschichtsforschung und Heimatpflege, Wissenschaftl. Beilage zur Heimatzeitung "Fränkischer Tag", 10.Jg., Bamberg 4.Juni 1958, Nr.12, S.46
Schwarz, Georg - Steinerne Zeugen an Straßen und Wegen Oberfrankens, in: Heimatbeilage zum Amtlichen Schulanzeiger des Regierungsbezirks Oberfranken, Nr.176, Bayreuth im Mai 1991, S.30
Hallstadt.de - Hagelmarter
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos von November 2007)



Dörfleins (II) / OT von Hallstadt

GPS: N 49° 55,879', O 10° 51,276'

Standort: Am Dorfweiher.

Größe / Material: 330cm hoch / Sandstein

Geschichte: Sockel-Fundament: H 35, B 108, T 103cm; vierkantige Säule: H 180cm, Kanten abgeschrägt mit Verzierungen; Aufsatz: drei Relief-Darstellungen: vorne: Kreuzigungsgruppe; links: Pieta; rechts: Jesus mit den Wundmalen. Den Abschluss bildet ein Kreuzförmiges Satteldach.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Foto von August 2008)



Dörfleins (III) / OT von Hallstadt

GPS: N 49° 55,636', O 10° 50,945'

Standort: Westlich von Dörfleins in freier Flur.

Größe / Material: 283cm hoch / Sandstein

Geschichte: Fundament: H 10, B 85, T 85cm; Sockel: H 35, B 72, T 72cm; gemauerte Säule: H 138, B 54, T 53cm; abgestufte Trageplatte: H 25, B 82, T 82cm; Ampel mit drei Rundbogen-Nischen und Schutzgitter; vordere Nische mit schwarzer Muttergottes.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Foto von August 2008)



Dörfleins (IV) / OT von Hallstadt


Details Ädikula

Inschrift Ädikula

Inschrift Sockel

GPS: N 49° 56,235', O 10° 51,400'

Standort: Auf dem Kreuzberg, bei der Kreuzung "Ziedergraben" / "Am Kreuzberg".

Größe / Material: 231cm hoch / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Hachenmarter". Achteckiger Sockel (56x46x46cm); Säule (95cm hoch, ø 24cm); Ädikula mit verschiedenen Reliefs, den Abschluss bildet ein kreuzförmiges Satteldach. Eine Fläche der Ädikula mit der Inschrift:
ANDRESRAB
1828
53  
Am Sockel Renovierungsinschriften:

  Erneuert    1946    durch
Georg u.    Agnes    Diller
 Renoviert   1973


Führt ein Fuhrweg zum Kreuzberg auf der Höhe 332. Dort steht eine Marter, die, "Hachenmarter" genannt. Schon 1454 ist dort ein Bildstock bezeugt,ob aus Holz oder Stein kann nicht festgestellt werden. Schon dieser wurde als Hachenmarter bezeichnet.
Der Oberpfarrer von Hallstadt, Hacho mit Namen legte 1130 mit Genehmigung des Abtes Hermann vom Kloster Michelsberg den ersten Weinberg auf dem Kreuzberg an und schenkte diesen dem Kloster, "auf das alle Samstage jedem Klosterbruder ein Glas Wein gerreicht werden könne". Dörfleins wurde durch eine Schenkung 1018 michelsberger Besitz und hatte eine Klosterniederlassung, denn bis zu Beginn des 30 jähr. Krieges lag um die Kirche der "Klosterhof". Durch dessen Indressen ist der ganze Kreuzberg in einen Weinberg umgewandelt worden. 1480 war das ganze "Mönchsholz" fruchttragendes Rebengelände. bis zur Säckularisation war Dörfleins mit dem Kreuzberg im Besitz des Klosters, heute ist der Kreuzberg nur Wald-Wiesen und Hopfengelände. Soweit Pfarrer Wachter in: Mainbote1926. Bei Verfassung dieser Abhandlung 1970 ist der Kreuzberg zur hälfte Ödland und auf Dörfleinser Seite Siedlungsfläche für Wochenendhäuser, Wei das nahe gelegenenahegelegenetHallstadt seinen Teil Kreuzberg zum Landschaftschutzgebiet erklärt hat und Ungenehmigte Bauten sogar abtragen ließ. Diese Bauwut trug dazu bei, dass die "Hachomarter" heute in Trümmer liegt. vermutlich von einem Lastwagen mit Baumaterial um gefahren. Ein Schreiben meinerseits an den Bürgermeister wurde dahingehend beantwortet, dass z.Z. kein Geld vorhanden sei und der Fahrer der die Marter beschädigt haben könnte, nicht festgestellt werden kann.
Die Hachomarterwar vor der Zerstörung 1969 250cm hoch mit runden Schaft 15cm Durchmesser. Am acht eckigen Sockel die Schrift: Erneuert durch Georg und Agnes Diller 1946. Die Laterne zeigt vorne Kreuzigungsgruppe, links Christus am Kreuz mit Leidenswerkzeuge, rechts Schutzmantelbild, hinten glatt und Andreas Rab 1828. 4 seitige flache Giebelabdachung. Eine ältere Jahreszahl ist nicht vorhanden, doch schätze ich diese Renaissancemarter um 1600. (Seel 1969)

Sage:

Quellen und Literatur:
Wachter, Friedrich - Dörfleins., in: Der Mainbote von Oberfranken. Heimatkalender, 11.Jg., Lichtenfels 1926, S.43-45
Seel, Alfred - Aufnahme der Flurdenkmale um Bamberg, 1969, unveröffentlichtes Manuskript im Stadtarchiv Bamberg
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos von Januar 2009)



Dörfleins (V) / OT von Hallstadt


Ansicht von hinten

Detail Kapitell

GPS: N 49° 55,983', O 10° 51,916'

Standort: "Meinleite 3", im Vorgarten,

Größe / Material: 330cm hoch / Sandstein

Geschichte: Hochrechteckiger Sockel (85x45x45cm) mit drei Reliefs, hintere Seite diamantiert; Säule (130cm) nach oben verjüngt, Kapitell (45x40x40cm) mit der Jahreszahl 1699, darunter ein Steinmetzzeichen. Drei leeren Bildnischen mit je fünf verputzten Dübellöchern; die hintere Seite (dem Haus zugewandt) mit Kreuz, Lanze und Schwamm. Das Dach ist rundbogenförmig gekreuzt, die Giebelabschlüsse gemuschelt.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos von Januar 2009)



Dörfleins (VI) / OT von Hallstadt

GPS: N 49° 55,869', O 10° 50,603'

Standort: 600m nach Ortsende Richtung Oberhaid, 100m links an einen Feldweg.

Größe / Material: 165cm hoch / Sandstein

Geschichte: Sockel: 104x30x26cm, Tabernakel-Aufsatz mit Schmiedeeisengitter: 58x40x33cm, darin Muttergottesfigur.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos von Januar 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine