Deutschland Bayern Kreisfreie Stadt Nürnberg

Fischbach (I) / OT von Nürnberg


Abbildung bei
Wittmann (1963)

PLZ: 90475

GPS: N 49° 25,235', O 11° 9,624'

Standort: "Regensburger Straße", von der Autobahn kommend 100m vor der Kreuzung mit der "Breslauer Straße", rechts am Waldrand.

Größe / Material: 140:120:36 / Sandstein

Geschichte: Großes Steinkreuz mit Armstützen, leicht verwittert, linker Arm abgerundet, einige Näpfchen.

   38. Steinkreuz, an der Straße nach Nürnberg am "falben Käppelein". Auch über diesem Steinkreuz, das eines der schönsten im Landkreis ist, scheint ein Unstern zu schweben. Als ich es 1932 auffand, lag es tief versunken mitten im Wald, d.h. an der alten Straße nach Nürnberg, die gleichfalls längst vom Wald überwuchert war. (Heute befindet sich hier die Zubringerstraße zur Autobahn.) Mitglieder des Touristenvereins "Die Gipfelstürmer" haben unter meiner Leitung das Kreuz ausgegraben und am gleichen Ort, nur etwas näher am Straßenrand, wieder aufgestellt. Es war in tadellosem Zustand. 1936 wurde die Zubringerstraße gebaut, und bei diesen Arbeiten wurde der Stein total zerschlagen. Durch intensive Verhandlungen ist es aber geglückt, daß der Stein wieder zusammengefügt wurde und an seinem heutigen Standort zur Aufstellung kam. 1955 drohte ihm nochmals der Untergang, als ein amerikanischer Panzer gegen eine der flankierenden Eichen fuhr und den mächtigen Baum umriß. Doch das Kreuz hat auch diesen harten Schlag überstanden. Das Mal hat lateinische Form, d.h., der Unterteil ist länger als der Oberteil. Merkwürdig sind die übergroßen, weit herabgezogenen Armstützen. Eine derartige Anordnung, die rein statische Wirkung hat, ist im Nürnberger Landkreis einmalig. Einige Näpfchen und eine Grenzmarke ist alles, was man an dem Stein entdecken kann. Erzählungen sind von dem Stein nicht bekannt. Das ist erklärlich, nachdem er sicher an die 100 Jahre im Erdboden versunken war. Ein Steinmetzzeichen ist zu beobachten. Stadtgrenzstein: Etwa 20m westlich von dem oben geschilderten Kreuz steht wiederum ein Stadtgrenzstein mit dem Stadtwappen, wie wir ihn auch bei Erlenstegen gesehen haben. (Wittmann 1963)

Sage:

Quellen und Literatur:
Wittmann, Leonhard - Flurdenkmale des Stadt- und Landkreis Nürnberg, in: Das Steinkreuz, 19.Jg. 1963, Heft 1/2, S.41, Nr.38
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Foto vom 22.04.2011)



Fischbach (II) / OT von Nürnberg


Erläuterungstafel
Foto: Muscat (2014)

die andere Seite
Foto: Sauer (2011)

GPS: N 49° 25,247', O 11° 11,283'

Standort: Bei der Kreuzung "Fischbacher Hauptstraße" / "Hallerweiherstraße", 350m bis zum Fischbach, vor der kleinen Brücke links steht das Steinkreuz.

Größe / Material: 100:100:41 / Sandstein

Geschichte: Steinkreuz auf Steinsockel mit Armstützen und leicht verwittert, auf dem Kopf ein Näpfchen. Als zusätzliche Strafe für einen Totschlag im Jahre 1502 in Fischbach musste der Täter dieses Sühnekreuz zum ewigen Gedenken an seine verwerfliche Tat errichten. Auf der Erläuterungstafel von 2013, errichtet vom Freundeskreis Fischbacher Geschichte / Bürgerverein Nürnberg-Südost E.V., ist zu lesen:
Als ursprünglicher Standort wurde von den Hinterbliebenen des Opfers die Stelle Ecke Amtmannsbrücklein-Fischbacher Hauptstraße bestimmt. Im Jahr 1910 wurde das Kreuz hierher verlegt.

   33. Steinkreuz. Da, wo der "Lohengrinweg" hinter dem Pellerschlößchen nach Westen abzweigt, geht man am Fischbach etwa 700m entlang. An einem kleinen Feldbrücklein steht auf der Südseite des Baches am Wiesenhang ein Steinkreuz. Es ist 1m hoch, 0,40m tief und 1,10m breit, aus Burgsandstein. Die Vorderseite zeigt schwach einen Kreis eingemeißelt, die Arme ruhen auf sehr kräftigen Armstützen. Der Kreis ist das Symbol für die Ewigkeit. Ursprünglich stand der Stein dort, wo heute die Straße zum Bahnhof (alter Kichenweg von Altenfurt) führt, an der Abzweigung des Weges zur Waldlust oder besser gesagt zur Regensburger Straße. Vor rund 50 Jahren hat man es an seinen heutigen Standort versetzt. Über das Kreuz ist nichts weiter bekannt, als daß man es aus dem Grunde versetzt hat, weil es an seinem alten Standort nicht ganz geheuer war und man sich vor ihm gefürchtet hat. (Wittmann 1963)

Sage:

Quellen und Literatur:
Wittmann, Leonhard - Flurdenkmale des Stadt- und Landkreis Nürnberg, in: Das Steinkreuz, 19.Jg. 1963, Heft 1/2, S.39, Nr.33
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 22.04.2011)
Ergänzungen von Johannes Znotins, Feucht (Fotos vom 5.09.2012) und Wilfried Muscat, Nürnberg (Foto von 2014)



Fischbach (III) / OT von Nürnberg


Blick zum Standort

die andere Seite

Inschrift

Zustand um 1925
Quelle: Wittmann
(1963)

GPS: N 49° 25,324', O 11° 14,024'

Standort: Man erreicht das Steinkreuz, indem man mit dem Auto von Fischbach die Straße in Richtung Altdorf fährt. Ungefähr 1,5km nach dem überqueren der Autobahn A9 parkt man an einem Wanderparkplatz links der Straße. Nun folgt man zu Fuß dem mit einem roten Punkt markierten Wanderweg, einem Forstweg, in Richtung Nordosten. Nach etwas mehr als einem halben Kilometer erreicht man das Steinkreuz rechts am Wegesrand.

Größe / Material: 100:82:30

Geschichte: Das Steinkreuz wird bei Hühnermann (1911) "Hausener Stein", bei Wittmann (1963) "Hifma Hafma Sta" oder "Hautasta" genannt. Bei Leidinger (2012) findet sich dagegen der Name "Forschterkreuz".
Auf der Vorderseite sind Reste von Schriftzeichen zu erkennen, die aber so stark verwittert sind, dass sie nicht mehr entziffert werden können. Vor einigen Jahren scheinen sie noch lesbar gewesen zu sein. Bei Wittmann (1963) findet sich der Text “Martin Hauta forster 1598“ - Abweichung des Textes bei Leidinger (2012): "forschter".
Der rechte Arm des Kreuzes war abgebrochen und wurde 1954 wieder angefügt, was heute nur durch eine kleine Rille erkennbar ist.

   32. Steinkreuz in der Schwarzlach. "Hifma Hafma Sta" oder "Hautasta" wird das auf halbem Wege von Fischbach nach Brunn gelegene Steinkreuz von der Bevölkerung genannt. Wenn man von Fischbach nach Altdorf geht, zweigt nach etwa 3km der Weg nach Brunn auf der nördlichen Straßenseite ab. Diesem Weg folgt man über ein kleines Wässerlein, den Pretzengraben. Die Straße steigt dann etwas an. Wenn sie ihren höchsten Punkt erreicht hat, sieht man auf der östlichen Straßenseite unter ein paar Fichten das Kreuz aus Burgsandstein stehen. Es ist 1m hoch, 0,82m breit und 0,30m tief. Auf der Vorderseite ist eingemeißelt: "Martin hauta forster anno 1598", deshalb der Name "Hautastein". Die Bezeichnung Hifma oder Hafma ist sicher eine Verschleifung von Hauta, das man nicht mehr recht lesen konnte. Wiederholt wurde die Schrift überarbeitet und ausgemalt, so war früher auch die Jahreszahl 1898 zu lesen. Sie ist heute verschwunden. Die Schrift ist jedenfalls so überarbeitet, daß sie nicht mehr als ursprünglich gelten kann. Der Stein zählt nicht zu den Sühnekreuzen, sondern ist ein Erinnerungsmal. Das zeigt ja die Inschrift, die nur mehr als Torso zu betrachten ist, denn nach einer Aufnahme von Wolfgang Hühnermann aus dem Jahre 1919 befand sich auf dem Kreuz viel mehr Text. Die Kirchenbücher und die Herrschaftsarchive von Fischbach haben bis jetzt nichts Näheres über den Stein gebracht. Das Volk erzählt, daß Martin Hauta Geld für die Arbeiter nach Netzstall bringen wollte, er sei hier erschlagen und beraubt worden. 1954 war der rechte Arm des Kreuzes abgebrochen, er wurde von der "Deutschen Steinkreuzforschung" wieder fachgerecht angebracht. 1912 soll man auf dem Stein noch "St . . . forster", wahrscheinlich "Stockförster", haben lesen können. (Wittmann 1963)

5. [Steinkreuz], 3km östl. v. Fischbach, F14 (a. Weg n. Netzstall Achenbruck). (Hühnermann 1911)

Sage: Erzählt wird, dass an dieser Stelle der Förster Martin Hauta, der den Lohn für die Arbeiter nach Netzstall bringen wollte, erschlagen und beraubt wurde.

Quellen und Literatur:
Hühnermann, W. - Steinkreuze und Martersäulen in Nürnbergs Umgebung, in: Deutsche Gaue, Bd.12, 1911, S.212, 216
Wittmann, Leonhard - Flurdenkmale des Stadt- und Landkreis Nürnberg, in: Das Steinkreuz, 19.Jg. 1963, Heft 1/2, S.39, Nr.32
Leidinger, Anton - Fahren und Wandern 1, Nürnberg 2012, S.77, 97
recherchiert und bebildert von Gerhard Fischer, Weidenbach (Fotos vom 1.04.2012)
Ergänzungen von Johannes Znotins, Feucht (Fotos vom 5.09.2012)



Fischbach (IV) / OT von Nürnberg


Perspektive

die andere Seite

GPS: N 49° 25,456', O 11° 10,643'

Standort: Östlicher Ortsausgang, am Weg zum Eisweiher.

Größe / Material: ca. 210cm hoch

Geschichte: Schlanker Pyramidenstumpf mit ovaler Plakette. Darauf ist zu lesen:
Hier wurde am 25. September 1917
Herr Gend. Vizewachtmeister
Ludwig Weber
der Station Zerzabelshof in treuer Ausübung
seines Dienstes von unbekanntem Täter
meuchlings erschossen
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Errichtet zu seinem Gedenken vom Kreisverb.
der gend. Beamten von Mittelfranken und
dem Forstamte Nürnberg-Ost.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Johannes Znotins, Feucht (Fotos vom 10.08.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine