Deutschland Bayern Lkr. Main-Spessart

Gräfendorf

PLZ: 97782

GPS: N 50° 6,989', O 9° 44,054'

Standort: Südlich der Ortslage, vor dem Haus "Bahnhofstraße 1".

Größe / Material: 68:59:22 / roter Sandstein

Geschichte: Das Kreuz wird "Bauernkriegs-Kreuz" genannt. Arme und Kopf verbreitern sich geradlinig zu den Enden hin, während die Kanten des Schaftes parallel laufen. Eine 1883 im Kreuzungsfeld angebrachte, von Dr. Schleicher und von Amrhein gestiftete Tafel gibt Auskunft über die Geschehnisse, die 1525 zur Setzung des Denkmals führten. Es ist zu vermuten, dass die jetzige Tafel eine ursprüngliche, möglicherweise unleserlich gewordene Inschrift im Wortlaut wiedergibt:
22. meijo 1525 allhie
wurden erslagen zween manne von Greven-
dorf und zween hart verwunt beim sturmge-
reite derer reisigen des Hans Georg von
Thüngen und seines gesippen Goetz von
Berlichingen aus der burc Kilianstein auf
dem Scottenberg.
Gestiftet Dr. Schleicher, Würzburg, Amrhein Staffelstein
Die Thüngen besaßen auf dem Sodenberg zwischen Hammelburg und Gemünden die nicht mehr vorhandene Burg Kilianstein, von der aus sie Ausfälle gegen die aufständischen Bauern unternahmen und in umliegenden Dörfern immer wieder etliche erschlugen. Götz von Berlichingens Mutter war eine geborene Thüngen, ein Grund wohl dafür, dass Götz zunächst auf der Seite der Thüngen kämpfte, ehe er sich im Bauernkrieg den Bauern anschloß und einer ihrer Hauptleute wurde. An dem auf dem Kreuz geschilderten "Sturmgereite" kann er persönlich nicht beteiligt gewesen sein, da er sich zu dieser Zeit in Würzburg aufhielt, möglicherweise aber seine Kriegsknechte.

Sage:

Quellen und Literatur:
Fuchs, Lothar A. - Feldkreuze und Bildstöcke, Flurdenkmale in Franken, 2001, S.61, 65
Recherche und aktuelles Foto von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund (Foto von 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine