Deutschland Bayern Lkr. Neumarkt in der Oberpfalz

Grafenbuch / OT von Lauterhofen


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Perspektive

PLZ: 92283

GPS: N 49° 24,793', O 11° 31,176'

Standort: Etwa 1km nördlich des Ortes, 10m vom Weg entfernt im Wald.

Größe / Material: 120:80:30 / Kalkstein

Geschichte: Benennung: "Märzenkreuz".

I. Steinkreuz, ca. 1km n des Waldhauses Grafenbuch. Man erreicht es auf dem nicht gesperrten Waldfahrweg Waldhaus-Lieritzhofen (Mfr.), wenn man nach der Überquerung der Brücke über die Autobahn Nürnberg-Amberg ca. 600m einen schlecht erkennbaren Waldweg, der fast parallel zur Autobahn verläuft, verfolgt. Mitten im Wald, ca. 100m n der Autobahntrasse. Flurabteilung "Märzenkreuz".
(Anm.: Der Grafenbucher Forst gehörte früher zum Großteil zum alten Bezirksamt Neumarkt i.d.Opf., nach der Gebietsreform kamen vor allem die Teile n der Autobahn zu Mittelfranken. Gerade in der Waldabteilung "Märzenkreuz" jedoch überquert die Grenze des Großlandkreises Neumarkt wieder die Autobahn in n Richtung. Die genaue Grenzziehung war zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht festgelegt, so daß es jetzt zweifelhaft ist, ob das Kreuz noch zur Oberpfalz oder schon nach Mittelfranken gehört. Der Vollständigkeit halber wurde es jedoch im Inventar mit aufgenommen.)
II. 120 - 80 - 30, dolomit. Kalk.
III. Das wuchtige, leicht geneigte und stark verwitterte Kreuz weist noch fragmentarisch die form eines Eisernen Kreuzes auf. Ein Querbalken ist verstümmelt. Keine Zeichen erkennbar.
IV. Früher wurde vom Volksmund die Waldsteile, bei der es des Nachts nicht ganz geheuer sein soll, "Im g'hängten Mo'" bezeichnet. Anschenend wurde hier einmal ein aufgehängter Mann gefunden. Diese Überlieferung, von K. Speier (Neumarkt) 1937 aufgezeichnet, scheint heute in der Bevölkerung nicht mehr bekannt zu sein. Auch die Forstleute des nahegelegenen Forsthauses Grafenbuch kennen die Bezeichnung nicht mehr. (Schmeissner 1977)

Ungefähr 1km nördlich des Waldhauses steht in der Abteilung Märzenkreuz, abseits vom Waldweg im Walde, wieder ein Steinkreuz. (Die Forstwartsleute zeigen gerne den Weg zum Stein.) Dolomitischer Kalk, 110cm hoch, 95cm breit, 30cm stark. Das Steinkreuz hat die Form des eisernen Kreuzes. Im Volksmund bezeichnet man die einsame Waldstelle des Kreuzes "Im ghengten Mo". Es wurde also jedenfalls ein Mann aufgehängt gefunden, ob Mord oder Selbstmord, bleibe dahingestellt. (Speier 1937)

Sage: Hier wurde ein aufgehängter Mann gefunden.

Quellen und Literatur:
Speier, K. - Die alten Steinkreuze im B.A. Neumarkt, in: Das Steinkreuz, 5.Jg., 1937, Heft 1/2, S.18
Schmeissner, Rainer, H. - Steinkreuze in der Oberpfalz, 1977, NM 11, S.162-163
recherchiert und bebildert von Johannes Znotins, Feucht (Fotos vom 17.11.2013)


Sühnekreuze & Mordsteine