Deutschland Bayern Lkr. Rhön-Grabfeld

Hendungen (I / II)
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Hendungen I Hendungen II

PLZ: 97640

GPS: N 50° 23,725', O 10° 20,827'

Standort: An Straße nach Mellrichstadt am Ortsausgang.

Geschichte:

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von September 2009)



Hendungen (I)
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Größe / Material:

Geschichte: Bildstocksäule. Bildaufsatz mit reliefierter Kreuzigungsszene. Wohl 18.Jahrhundert.

Sage:

Quellen und Literatur:



Hendungen (II)
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die andere Seite

Schleifspuren

Näpfchen / Bohrung

senkrechte Rillen

Abbildung bei
Schätzlein (1985)

Größe / Material: 91:95:27 / Sandstein

Geschichte: Tief eingesunkenes Steinkreuz mit einem Näpfchen / Bohrung auf dem Scheitel des Kopfes, starke Schleifspuren auf den Seitenarmen (sie Oberseite des rechten Armes ist sattelartig ausgeschliffen) und auf der Rückseite. Kanten stark gefast. Auf der Rückseite, vom Kopf bis auf den Schaft reichend: zwei parallel zueinander verlaufende senkrechte Rillen. (Rest einer Einzeichnung?).

Hinter einem Bildstock am Ortseingang von Mellrichstadt kommend in einer rechtwinkligen Linkskurve
Maße: 91:95:27cm
Material heller Sandstein
allgemeine Oberflächenverwitterung, gefaste Kanten, mehrere Wetzrillen auf dem linken Arm, Rückseite Längsrillen im Schaft, wird als Pflugreute gedeutet.
Sagen: Ein Bauer wirft mit seiner Pflugreute nach seinem Ochsen und traf dabei seinen Sohn tötlich. (Reinhard 1999)

Am Ortsausgang von Hendungen nach Mellrichstadt links der Straße, nahe bei einem Bildstock. 110:120:30, Sandstein.
Rück-West-Seite: Vom Kopf zum Schaft verlaufende eingeritzter Stab (Reute). Das untere Ende ist nicht sichtbar. Das Kreuz besitzt an Vorder- und Rückseite abgefaste Kanten.
Der eingeritzte Stab auf der Rück-Westseite soll eine Reute darstellen. Der Kreuzschaft ist sehr tief in den Boden eingesunken. Es ist daher gut möglich, daß die Schneide der Reute auf dem im Boden steckenden Teil des Kreuzes eingeritzt ist.
Die Setzungssage jedenfalls bezieht sich auf eine Reute. Wie bei allen Steinkreuzen mit Reute geht es um einen pflügenden Bauern, seinen Sohn und ein Paar Ochsen. Es ist tatsächlich auffallend, daß bei allen Reutensagen immer die Ochsen das Zuggespann bilden.
Hier wird die Sage so erzählt:
Ein Bauer aus Hendungen pflügte seinen Stoppelacker mit einem jungen Paar Ochsen um. Diese waren erst kürzlich ans Joch gewöhnt worden und sprangen immer wieder aus der Furche. Daher befahl der Bauer seinem Sohn, die Ochsen zu führen. Aber auch das half nichts.
Voll Zorn riß der Bauer die Reute vom Pflug und warf sie nach den Ochsen. Doch sie glitt vom Rücken des Handochsen ab und traf den Jungen an die Schläfe. Tot fiel er zu Boden. Der schwer geschlagene Vater setzte als Mahn- und Erinnerungsmal ein Steinkreuz. (Schätzlein 1985)

Sage: Ein Bauer wirft mit seiner Pflugreute nach seinem Ochsen und traf dabei seinen Sohn tötlich.

Quellen und Literatur:
Schätzlein, Gerhard - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld, 1985, S.188-189
Reinhardt, Jürgen - Steinkreuze und Kreuzsteine der Rhön, 1999, S.169



Hendungen (III)


Abbildung bei
Schätzlein (1985)

GPS:

Standort: An der Straße nach Sondheim, auf dem Grundstück Haus-Nr.155. Oberhalb einer Mauer, sehr zugewachsen.

Größe / Material: 70:60:? / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Judenkreuz". In Hendungen an der Straße nach Sondheim im Vorgarten von Hausnummer 155, Besitzer Florian Simon. An dieser Stelle war bis 1938 der Gemeindeanger.
Unterhalb des heutigen Standortes des Judenkreuzes erstreckte sich bis 1938 der Gemeindeanger. Seit Hendungen Marktrecht erhalten hatte, also seit dem 27.Mai 1498 wurde dort Markt abgehalten.
Während eines solchen Marktes gerieten zwei Juden, die dort Handel trieben, in Streit und erschlugen sich gegenseitig. So die Mitteilung von Frau Simon.
Tatsächlich haben in Hendungen selbst keine Juden gewohnt, wohl aber in sehr vielen Orten der Umgebung, so 1832 in Bastheim, Hausen, Mellrichstadt, Mittelstreu, Mühlfeld, Nordheim/Rhön, Oberstreu, Oberwaldbehrungen, Reyersbach, Weimarschmieden und Willmars. Synagogen waren in Oberwaldbehrungen und Willmars, Judenfriedhöfe in Mellrichstadt, Willmars/Neustädtles, Weimarschmieden.
Auch wenn ein großer Teil der Juden ein Handwerk betrieb, so war doch ein im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil sehr hoher Prozentsatz, der auf den Handel als Borterwerb angewiesen war. Die Geringschätzung der Juden, besonders aber des handeltreibenden Teiles derselben machte sie anfällig für Beraubungen und Überfälle. Auch die Steinkreuzsage berichtet darüber: Bei Filke soll ein Jude erschlagen worden sein. In Hambach und in Waldmichelbach in Hessen wird derselbe Tatbestand erzählt. (Schätzlein 1985)

Sage: Während des Marktes sollen zwei Juden beim Handel in Streit geraten sein und sich gegenseitig erschlagen haben.

Quellen und Literatur:
Schätzlein, Gerhard - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld, 1985, S.190-191
recherchiert und bebildert von Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Foto von November 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine