Deutschland Bayern Lkr. Dillingen a.d. Donau

Mörslingen


Abbildung bei
Schönwetter (1971)

PLZ: 89344

GPS:

Standort: An der Straße nach Deisenhofen.

Größe / Material: 92:96:20 / Jura-Kalkstein

Geschichte: 900m östlich der Kirche Mörslingen an der Staatsstraße Mörslingen-Deisenhofen, links, 9m westlich eines Feldkreuzes (errichtet von Johann und Magaretha Gutekunst, 1902). Südwestecke der Hördegen-Wiese. Gerade Form mit gleich langen Kreuzenden. Nach Prof. Kienberger das älteste Kreuz unseres Gebietes. Höhe 66; Breite 98; Dicke 25; Arm 32; Kopf 37; Stamm 37; Jura-Kalkstein. Vorderseite der Arme und des Stammes beschädigt, versunken bis auf 10cm unterhalb der Arme. (Schönwetter 1971)

[...] 1 vor Mörslingen an der Straße Deisenhofen-Mörslingen, Einmündung eines Feldweges, wohl das älteste im ganzen Bezirk. (Kienberger 1936)

Sage: Der Volksmund überliefert hierzu zwei Sagen, und zwar:
1. Unter dem Kreuz ruhe ein französischer Tambourmajor, der in der Schlacht bei Höchstädt am 13.8.1704 umgekommen sei.
2. Unter dem Kreuz ruhe ein österreichischer Trompeter, der in der Schlacht am 20.9.1703 bei Steinheim schwer verwundet und dann begraben worden sei.
Bei beiden Sagen könnte nur eine Wiederverwendung in Betracht gezogen werden, da das Kreuz wesentlich älter ist. Zu 2. tritt überdies hinzu, daß diese Sage durch Aufzeichnungen im Pfarrarchiv Mörslingen (Verzeichnis der gestifteten Jahrtage) mit folgendem Eintrag berichtigt wird: "Johann Friedrich Wagner, kaiserlich österreichischer Trompeter, wurde am 20.September 1703 in der Steinheimer Aktion verwundet und ist in Mörslingen gestorben. Er hat zum Jahrtag in die hiesige Pfarrkirche einen ganz silbernen Kelch gestiftet." Aus dieser Bemerkung darf geschlossen werden, daß der Trompeter nicht auf freiem Feld bei dem Steinkreuz, sondern auf dem Friedhof begraben wurde. (Schönwetter 1971)

Quellen und Literatur:
Kienberger, Otto - Steinkreuze in Nordschwaben, in: Schwäbische Heimat. Heimatblätter der "Wertinger National-Zeitung", 10.Jg., Sept. 1936, Nr.9
Schönwetter, Reinhold - Die alten Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Dillingen / Donau, in: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen, LXXIII. Jhg., 1971, S.87, Nr.8
recherchiert und bebildert von Thomas Pfundner, Holzschwang


Sühnekreuze & Mordsteine