Deutschland
Bayern
Lkr. Bad Kissingen
Münnerstadt (I)
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die andere Seite |
Draufsicht |
PLZ:
97702
GPS:
N 50° 14,63', O 10° 10,435'
Standort:
An der Ortsverbindungsstraße von Burghausen nach Münnerstadt, an der Abzweigung zur Kurklinik, rechts.
Größe / Material:
90:68:21 / Sandstein
Geschichte:
Keller (1978) verweist auf den Zusammenhang dieses Kreuzes mit dem in
Burghausen (Nr.1) auf Grund der überlieferten Sage. Tatsächlich bringt sie aber nicht das Kreuz Nr.1 in Burghausen
mit der Sage in Zusammenhang, sondern ein Reststück, welches Sie unter Nr.2 auf S.83 beschreibt.
Steinkreuz aus rotem Sandstein; am Ausgang des Maitales, an der Straße nach
Burghausen, bei der Abzweigung des Weges zur Kurklinik.
Reichlich versteckt im Gebüsch steht das 1m hohe und 68cm breite Steinkreuz. Die Querarme und das Kopfstück haben jeweils eine Länge von 21cm, auch die
Stärke der Kreuzarme beträgt 21cm.
Die Querflächen sind vielfach abgeschürft. Eine Längsrille durchzieht die obere Kreuzpartie, was auf eine eventuelle Grenzfunktion des Denkmals schließen läßt.
Ansonsten zeigt der Stein keine Zeichen; er ist wohl den Sühnemalen zuzurechnen. Außerdem wird er mit einer Erzählung, siehe Burghausen Nr.1, verknüpft,
die diese Annahme nahelegt. (Keller 1978)
Sage:
Vor langer Zeit gingen zwei Burschen aus Nüdlingen und ein Mädchen aus Haard vom
Münnerstädter Markt durch den Wald heimwärts.
Beide junge Männer waren in das Mädchen verliebt. Der eine hatte vielleicht zuviel getrunken und fühlte sich zurück gesetzt; von Eifersucht getrieben zog er das
Messer und stach seinen Nebenbuhler nieder. Das geschah auf der Höhe des Maitals, wo das erste Steinkreuz steht. - Entsetzt über diese Bluttat floh das Mädchen
den Berg hinab, Burghausen zu. Mit dem Messer in der Hand sprang ihr der Bursche nach. Er merkte nun, daß sie nichts von ihm wissen wollte, und fürchtete, sie könne
ihn dem Gericht anzeigen. Atemlos erreichte er die Fliehende und stach sie nieder.
Das Steinkreuz zum Gedächtnis des Mädchen steht nahe Burghausen im Mönchfeld.
Nun ging der Bursche allein durch den Wald auf Nüdlingen zu. Sein Geist ernüchterte sich, die Größe seiner Blutschuld wurde ihm immer deutlicher bewußt.
Furcht vor dem irdischen Richter packte ihn, ein grausiger Tod am Galgen schwebte ihm vor.
Am Waldrand, wo er im Tal sein Heimatdorf vor sich liegen sah, richtete er sich selbst und stach sich das Messer ins Herz. Dort wo man seinen Leichnahm fand,
wurde das dritte Steinkreuz gesetzt.
Quellen und Literatur:
• Keller, Elisabeth - Die Flurdenkmale im Landkreis Bad Kissingen, Band 1: Ehemaliger Landkreis Bad Kissingen (östlich der Fränkischen Saale), hrgg. von der Deutschen Steinkreuzforschung, 1978, S.258
• recherchiert und bebildert von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von April 2009)
Münnerstadt (II)
Blick zum Standort |
Perspektive |
GPS:
N 50° 15,340', O 10° 12,190'
Standort:
Straße nach Strahlungen, am Ortsausgang auf der rechten Seite.
Größe / Material:
80 (mit Sockel):60:25 / Muschelkalk
Geschichte:
Steinkreuz aus Muschelkalk; an der Straße nach Strahlungen, auf der Zent, 900m
nordöstlich der Pfarrkirche.
Ein rechteckiger Muschelkalkblock von 30cm Höhe, 74cm Breite und 64cm Tiefe bildet den Trogsockel für das Kreuz, welches bis zu den Querarmen versunken
erscheint. Eine Verkürzung des Schaftes wird die Ursache sein. Die Kreuzarme haben eine Länge von 20cm-23cm, eine Stärke von 25cm. Die Gesamtbreite des mit
Flechten überzogenen Steines beträgt 60cm, die Höhe noch 52cm.
In den Kunstdenkmälern von Bayern ist das Denkmal aufgeführt und von "einem eingemeißelten inneren Kreuz" die Rede, das nicht zu konstantieren ist. (Keller 1978)
Sage:
Quellen und Literatur:
• Keller, Elisabeth - Die Flurdenkmale im Landkreis Bad Kissingen, Band 1: Ehemaliger Landkreis Bad Kissingen (östlich der Fränkischen Saale), hrgg. von der Deutschen Steinkreuzforschung, 1978, S.258-259
• recherchiert und bebildert von Armin Glückert, Poppenlauer (Fotos von April 2009)