Deutschland Bayern Lkr. Haßberge

Neuschleichach / OT von Oberaurach


Blick zum Standort
Foto: Sauer (2011)

Erläuterungstafel
Foto: Sauer (2011)

Zustand 1995
Foto: Werner

PLZ: 97514

GPS: N 49° 57,046', O 10° 34,554'

Standort: Der Standort liegt auf Gemeindefreiem Gebiet. 2000m westlich von Oberschleichach, Waldabteilung Beerberg.

Größe / Material: 151:76:17 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Rennerkreuz". Steinplatte mit Kreuzaufsatz. Die Steinplatte (86x76x17cm) und das Kreuz (65x74x17cm) sind aus einen Stück gearbeitet, auf der Vorderseite der Steinplatte Kartusche mit Inschrift:
1768
teN 1 JULJ Ist
johann RenneR
RevieRVÖRsteR
SchosenwoRTen
In Reinschrift: 1768 den 1.Juli ist Johann Renner Revierförster erschossen worden.
Im Kreuzungsfeld des Kreuzes ein eingetieftes Kreuz mit Korpus Christi im Flachrelief darin, am Kopfstück die Inschrift: JNRJ. Das Kreuz ist oberhalb der Steinplatte gebrochen und müßte repariert werden.
Auf der Tafel beim Denkmal ist zu lesen:
Rennerkreuz
Johann Renner, Revierförster in Oberschleichach, traf hier auf dem Heimweg von Eschenau auf zwei Wilderer, die ihn in den Leib schossen. An dieser schweren Verwundung starb J. Renner am 2.Juli 1768.


Standort: Etwa 1,5km wnw vom Ort auf dem Beerberg, südlich an einem breiten O-W-Waldweg, wenige Meter westlich von der Stelle, wo ein fast ebenso breiter Waldweg rechtwinkelig nach Süden abgeht.
Maße: 150x74x16 (Kreuz); 18 (Sockel). Sandstein.
Teichen: Wegseite: Im Kopf erhabenes Schild mit Inschrift INRI, darunter erhabene Darstellung des Gekreuzigten, umgeben von erhabenen Muschelwerk im Basisteil die Inschrift: 1768 / reN 1 Julij ist / Johann Renner / Revierförster / Schossen worden.
Ereignisse: Das Kreuz wurde 1909 von Forstmeister Rascher restauriert. Eine neuerliche Instandsetzung fand in der Mitte der 1930er Jahre statt. Damals wurden die Kreuzbalken wieder angefügt.
Bemerkungen: Bruchlinien am Ansatz des rechten Armes und am unteren Schaftende zeigen, daß der Stein an diesen Stellen zerbrochen gewesen ist.
Erklärungen: Der Oberschleichacher Revierförster Johann Renner war am 1.Juli 1768 zur Kirchweih in Eschenau gewesen. Auf dem Heimweg traf er hier unvermutet mit zwei Wilddieben zusammen, die ihn mit einem Schuß in den Bauch niederstreckten. Bei Tagesanbruch fanden ihn zwei Hütejungen noch lebend und holten rasch Hilfe aus dem Dorf. In einem mit Stroh ausgelegten Backtrog trug man ihn heim, aber er starb noch am gleichen Tage. Er war 35 Jahre alt und hinterließ eine Frau und vier Kinder, ein fünftes war unterwegs. Die Täter blieben unerkannt. - Die Sage freilich behauptet, einer der Mörder habe sich selbst verraten. Er wurde in einem nagelbespickten Faß zu Tode gerollt. (Werner 1999)

3) Wegkreuz rund 1500 Meter nordwestlich des Dorfes in der Nähe des Kammweges über den Beerberg, rund 500 Meter südlich der Kammstraße im Walde; in der Bevölkerung "Rennerkreuz" genannt, erinnert daran, daß an dieser Stelle im Jahre 1768 der fürstbischöfliche Revierförster Johann Renner von Wilderern erschossen wurde. Das Kreuz wurde 1909 von Forstmeister Rascher (Fabrikschleichach) restauriert. Eine neuerliche Instandsetzung fand in der Mitte der 30er Jahre statt Damals wurden die Kreuzbalken wieder angefügt. (Hoppe 1968)

Sage: In der Todesstunde erscheint hier alljährlich ein weißes Reh, das in Ehrfurcht seine Knie beugt. - Auch wird erzählt, daß sich in der Nähe unauslöschlich einige Bodenvertiefungen halten, die von dem liegenden Körper herrühren. (Werner 1999)

Quellen und Literatur:
Hoppe, Werner F. - Flurdenkmäler im Landkreis Hassfurt am Main, 1968, S.89, Nr.3
Hinz, Paul - 200 Jahre Rennerkreuz auf dem Beerberg, in: Der Steigerwald, 3.Jg., 1973, Heft 4, S.62-64
o.A. - Das Rennerkreuz..., in: Der Steigerwald, 20.Jg., 1990, Heft 2, S.225
Werner, Gernot - Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hassberge, Balgstädt 1999, unveröffentlichtes Manuskript
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 25.02.2011)
Ergänzungen von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 6.05.1995)


Sühnekreuze & Mordsteine