Oberwerrn / OT von Niederwerrn


Blick zum Standort

Perspektive

Inschrift

Näpfchen

Erläuterungstafel

Abbildung in
Heimatbuch Oberwerrn
(1959)

PLZ:

GPS:

Standort: Man folgt der Straße nach Kutzberg unter der Autobahn hindurch. 600m weiter quert ein Feldweg die Straße. Wir folgen links dem Schenkel in südlicher Richtung. Nach gut 300 Metern steht das Kreuz rechts am Knick des Weges nach SO. Daneben steht eine Bank und eine Erklärungstafel.

Größe / Material: 114:94:21 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Stefanskreuz". Am an der Westseite befindet sich eine krakeliche, altertümliche Inschrift (Stefan) mit spiegelverkehrtem S und kaum mehr kenntlichem a.
2004 oder kurze Zeit vorher erhielt das Kreuz diesen Platz. Vorher hatte es weiter östlich gestanden am Feldweg von Euerbach nach Kronungen im Flurstück "Am Stefanskreuz", wo es hinderlich gewesen war und mehrfach beschädigt wurde. Das Kreuz ist in einem viereckigen Betonsockel befestigt. Der mißt 25x75x55cm. (Werner 06/2012)

Inschrift: s. stefan, auf der wegabgewandten Seite des Kopfes je ein Näpfchen auf der Oberseite der Arme, Abschläge an den Armenden auf der wegabgewandten Seite. (Ache 12/2011)

Staffertskreuz/Stephanskreuz (16.Jahrh.); Feldweg von Euerbach nach Kronungen Flurstück "Am Stephanskreuz", 1.5km westlich des Ortes
Das 1,20 Meter hohr "steffans creutz" ist ein schweres Sühnekreuz aus Sandstein, das wohl noch aus dem 16. Jahrhundert stammt. Die Inschrift "s steffan" mit seitenverkehrtem Anfangsbuchstaben des Namens wurde möglicherweise später hinzugefügt. Das Kreuz wurde im Laufe der Zeit durch den intensiven Landbau recht stark beschädigt.
Heute findet sich das Kreuz nicht mehr an seiner ehemaligen Position, sondern weiter westlich versetzt (Richtung Euerbacher Wald). Es wurde neben einer Ruhebank aufgerichtet und in einem Sockel fixiert. (Heimatbuch Oberwerrn 2004)

Das Staffertskreuz (= Stephanskreuz; 1661 steffans creutz) steht am Feldweg Euerbach - Kronungen, links vom oberen Firstweg schon außerhalb der Markungsgrenze, aber die Feldlage auf Oberwerrner Flur wird danach bezeichnet, steht westlich des Sackwurstackers.
Ein einfaches Feldkreuz aus schweren gleichlangen Sandsteinbalken mit abgefaßten Ecken. Sühnekreuz wohl aus dem 16.Jahrhundert mit Aufschrift Stefan; die Schrift ist wahrscheinlich später hinzugefügt, sie ist unbeholfen, was schon das verkehrt gestellte "S" zeigt. Querbalken durch Umfallen oder Anstoßen des Pfluges ziemlich beschädigt. Maßverhältnisse: Gesamthöhe 120cm, Balkenbreite 30cm, verhältnis der Senkrechten 60:60, der Waagerechten 30:30.
Solche Kreuze kamen schon im Mittelalter vor und in der Neuzeit bis 1600. Sie waren das Ergebnis von Sühneverträgen, daneben wurden sie auch gesetzt zum Andenken an plötzliche Todesfälle außerhalb des Hauses. Als Grenzzeichen, als Erinnerungsmale, die nicht mit dem Tode des Menschen zusammenhängen, kommen diese Kreuze nur ganz selten vor. Wenn dieses Kreuz kein Sühnekreuz ist, dann könnte es auch mit dem Besitz des Klosters St. Stephan - Würzburg zusammenhämgen.
Vergleiche hiezu die viel besser gestalteten Sühnekreuze in Ettleben (1592), Hergolshausen (1684) Theilheim (Hs.-Nr.37), Zeuzleben (1537). (Heimatbuch Oberwerrn 1959)

Sage: Ein von Norden herbeiziehendes Heer zog plündernd durch Franken und verschonte keine Ortschaft. Wie das Heer an dieser Stelle vorbei kam, zog Richtung Euerbach plötzlich Nebel auf, selbst der Kirchturm war nicht mehr sichtbar. Das Herr zog dann Richtung Süden an Euerbach vorbei. Als Dank für die Rettung wurde das Kreuz errichtet. (Text der Erläuterungstafel)

Quellen und Literatur:
Heimatbuch Oberwerrn, 1959
Heimatbuch Oberwerrn Teil 2, 2004
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Dezember 2011)
Ergänzungen von Gernot Werner, Balgstädt (Juni 2012)


Sühnekreuze & Mordsteine