Deutschland Bayern Lkr. Ostallgäu

Remnatsried / OT von Stötten


Zeichnung bei
Frank (1903)

PLZ: 87675

GPS:

Standort: Am westlichen Ortsrand.

Größe / Material:

Geschichte: Auf dem Photo von 1978 kann man noch das von Frank (1903) skizzierte Wappen erahnen. Die Funktion als Freistein ist - wie schon Frank vermutete - das Fantasieprodukt eines frühen Heimatforschers. Die Bezeichnung ist nach Frank nicht im Volksmund überliefert.
Schröder (1906-1910) vermutete einen Zusammenhang mit der Augsburger Wildbanngrenze 1059: "Vielleicht hängen die zwei 'Freisteine' bei Remnatsried, der eine westlich am Weg nach Stötten, der andere östlich am Fußweg nach Osterberg, mit den Wildbbanngrenzen zusammen".
Miedel (1912-1915) dazu: "Ob der bei Schröder erwähnte Freistein am Fußweg nach Osterberg eine Beziehung zu unerer Bannmark hat, ist zweifelhaft."
Interessanterweise macht hier nach Miedels rekonstruktion die Wildbanngrenze einen Knick von Osten nach Westen. (Pfundner 2008)

C. Ein "Freistein"
bei Remnatsried (Markt Oberdorf, Schw.) am Fußweg nach Stötten am Auerberg. Inschrift und Wappen zu entziffern sind wir 100 Jahre wenigstens zu spät auf die Welt gekommen.
   Der Name "Freistein" würde eine Gerichtsgrenze bezeichnen, ist aber hier das Phantasieprodukt eines Lokalhistorikers, der mit solchen Namen imponieren wollte. Man darf sich da sehr in acht nehmen. Freisteine sind zunächst solche Steine, mit denen ein Asylrecht verbunden ist, so daß demnach ein Missetäter, der den Platz bei solchen Steinen erreichte, frei war von seinen Verfolgern; davon ist in Remnatsried keine Rede; das Volk redet nicht von einem "Freistein".
   Ein ähnlicher Stein, jedoch nur halb so groß, steht am Fußweg von Remnatsried nach Osterberg. (Frank 1903)

Sage:

Quellen und Literatur:
Frank, Christian (Hrg.) - Deutsche Gaue, Sonderheft 33, (1903), S.9
Schröder, A. - Das Bistum Augsburg, Bd.7 (Oberdorf), 1906-1910, S.415
Miedel, Julius - Der Hochstift-Augsburgische Wildbann in Oberschwaben und die Schenkungsurkunde von 1059, in: Archiv für die Geschichte des Hochstift Augsburg IV, 1912-1915, S.91
recherchiert und bebildert von Thomas Pfundner, Holzschwang (Foto von 1978)


Sühnekreuze & Mordsteine