Deutschland Bayern Lkr. Starnberg

Rößlberg / OT von Tutzing


seitliche Ansicht

Detail der Nische
mit Kreuzigungsrelief

Ädikula-Rückseite
mit Wappen

linke Ädikula-Wand

rechte Ädikula-Wand

Schild am Sockel

PLZ: 82327

GPS: N 47° 53,497', O 11° 11,550'

Standort: An der Straße zum Rösselberg, 300m westlich vom Schloß.

Größe / Material: 333cm hoch / Sandstein

Geschichte: Die Schreibweise des Ortes ist strittig. In Literatur, Landkarten, Internet usw. wird der Ort Rößlberg, aber auch Rößlsberg geschrieben. Die Anwohner bestehen auf eine Schreibweise ohne "s".
Benennung: "Heseloher Säule".
Maße: 1.Sockel: H 20, B 87, T 86cm; 2.Sockel: H 27, B 66, T 60cm; Säulenfuß: H 20, B 41, T 41cm; Säule (gedreht): H 165, B 32, T 32cm; Ädikula: H 53, B 37-40, T 37-42cm; Aufsatz (doppelbalkiges Eisen-Kreuz): H 48cm.
Am Sockel ist ein Schild mit folgender Aufschrift befestigt:
Betsäule aus dem Jahr 1483
zum Gedenken an den
Landrichter und Volksdichter
Hans Heseloher
Restauriert von der Tutzinger Gilde
1983
Die spätgotische Betsäule wurde für den Sänger und Volksdichter Hans Heseloher im Jahre 1483 errichtet und 1983 durch die Tutzinger Gilde e.V. restauriert.
Hans Heseloher kam 1453 in den Besitz von Schloss Rößlberg. Er war ab 1466 als Pfleger im Landgericht Weilheim auf Schloss Pähl tätig. Nebenbei betätigte er sich als Dichter und später als Minnesänger in der Art eines Neidhart von Reuental.
Er soll an dieser Stelle verstorben sein, weshalb ihm 1483 diese Säule als Gedenken gesetzt wurde.
Auf der achteckigen, gedrehten Säule ist ein Aufsatz in der Form einer Ewiglichtlaterne.
Vorderseite (Süden) und linke Seite (Westen) zeigen zwei Darstellungen aus der Leidensgeschichte. Auf der Rückseite (Norden) ist sein Wappen (das von Rößlberg, mit zwei Pferdeköpfen) und rechts (Osten) die Jahreszahl 1483 zu sehen.
Hans Heseloher ist in der "Schmerzhaften Kapelle" der Klosterkirche Andechs begraben.

Sage:

Quellen und Literatur:
Gründl, Dr. Petra - Hofmark Tutzing - Geschichte in zwölf Jahrhunderten, hrgg. von der Gemeinde Tutzing ca.1985, S.316-317 (im Rathaus Tutzing erhältlich)
Schober, Gerhard - Landkreis Starnberg. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, Band 21 der Reihe: "Denkmäler in Bayern", Verlag Schnell & Steiner München - Zürich 1989, S.400-402 (ISBN 3-7954-1005-3)
Wiede, Peter - Am goldenen Ufer des Starnberger Sees, 1997, S.63-64 (ISBN 3-00-001955-3)
recherchiert und bebildert von Claus Piesch, Tutzing (Fotos vom 23.08.2008)


Sühnekreuze & Mordsteine