Deutschland Bayern Lkr. Ansbach

Rügland


Blick zum Standort

Detail Inschrift

PLZ: 91622

GPS: N 49° 24.033', O 10° 35.595'

Standort: Auf dem Friedhof.

Größe / Material: 106:62,5:18 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Türkenkreuz". Das Steinkreuz zeigt unter den Armansätzen eine alte Bruchstelle. Es trägt die Inschrift:
Hier ruhet
in Gott Carl
Osman, ward
geb. zu Con-
stantinopel
1655 / vor Belgrad gefangen
1688 / Zu Rügland getauft
1727 / in Diensten gestan-
den 47 Jahr, starb 1735, alt
80 Jahr
Der Überlieferung zufolge wurden 1688 bei der Belagerung Belgrads von Hannibal von Crailsheim zwei Türken gefangengenommen und nach Rügland gebracht. Einer von ihnen hieß Mustapha und hatte Hannibal von Crailsheim in einer Schlacht das Leben gerettet. Viele Jahre diente Mustapha in der Familie Crailsheim, bis er sich schließlich 1727 in der Kirche zu Rügland taufen ließ. Er erhielt den Namen Carolus Osman und der Markgraf von Ansbach, Carl Friedrich, übernahm die Patenschaft. 1734 stiftete Carolus der Kirche zu Rügland aus seinen Ersparnissen zwei silberne Leuchter. In seinem Testament verfügte er, dass jeder, der an seiner Beerdigung teilnehme, einen "guten Batzen" (5 Kreuzer) erhalten solle. 925 Menschen gaben ihm das letzte Geleit. Es wird berichtet: "Die Kirche konnte die Menschen nicht fassen". Der Friedhof befand sich damals noch im heutigen Kirchgarten südlich der Kirche. (Chronik von Rügland o.J.)

Sage:

Quellen und Literatur:
ruegland.de - Chronik von Rügland
recherchiert und bebildert von Karl-Heinz Nitschke, Mögglingen (Fotos vom 4.10.2008)
Hinweise von Bürgermeister a.D. Rudolf Tischer, Rügland


Sühnekreuze & Mordsteine