Deutschland Bayern Lkr. Kulmbach

Sandreuth / OT von Harsdorf

PLZ: 95499

GPS: N 50° 0,966', O 11° 34,623'

Standort: Vor Haus-Nr.5, an der St 2183 an der Abzweigung nach Schaitz.

Größe / Material: 66:63:18 / Sandstein

Geschichte: An der Schauseite ein Balkenkreuz, das durch tief eingerillte Konturen gebildet wird, Balkenbreite: 9-10cm.
1673 wird der Kreuzstein in einer Grenzurkunde des Vogteiamtes Kulmbach genannt. 1955 sind Teile abgeschlagen worden. 1984 stand er 100m vom Dorfrand entfernt rechts am Straßenrand in Richtung Harsdorf. Im Juni 1992 fand ich ihn dort nicht mehr vor. Den jetzigen Platz erhielt der Stein etwa 2001.
Dem Stein fehlt die Scheitelfläche und die linke untere Ecke. (Werner 10/2012)

Der Kreuzstein steht seit etwa 2001 am jetzigen Standort. Zuvor stand er nach Dill (1984) 100m vom Dorfrand entfernt in Richtung Harsdorf, rechts am Straßenrand. (Basler 2007)

Die Sandsteinplatte war einmal 70cm hoch, und es wurden erst nach 1955 die Ecken abgeschlagen. An der Straßenseite befindet sich ein Relief eines Kreuzes. Die Kreuzbalken sind 12cm breit. In einer Grenzbeschreibung des Vogteiamtes Kulmbach von 1673 wird der Kreuzstein mit genannt. Hans Edelmann beschrieb und erläuterte sie. Er schrieb u.a. "Sie wollen nämlich auf einem bei Sandreuth an der Straße nach Harsdorf stehenden, mit einem großen Kreuz gezeichneten Stein zugehen. Die Kulmbacher weisen das zurück, weil die Grenze sonst ungewöhnlicher Weise über Zwerch der Cent machen müsse, d.h. quer durch die Felder gehen müsse. Sie halten den Stein für das Zeichen eines Totschlages, für einen Sühnestein, wie ihn der Mörder am Schauplatz der Tat errichten mußte.“ (Dill 1984)

Sage: Der Sage nach soll am ursprünglichen Standort ein Mädchen aus Sandreuth vergewaltigt und erwürgt worden sein. Der Täter, ein lediger Bauer, ließ zur Sühne den Kreuzstein setzen, verkaufte sein Anwesen und wanderte aus.

Quellen und Literatur:
Held, K. - Zusammenstellung der Flurdenkmäler, 1953
Dill, Karl - Die Flurdenkmäler des Landkreises Kulmbach, in: Schriften zur Heimatpflege, Band 10, 1971 (zugl. in: Das Steinkreuz, 28.Jg., 1972, Heft 1), S.46-47
Dill, Karl - Flurdenkmäler im Landkreis Kulmbach, 1984, S.121-122, Nr.171
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale (Foto von Oktober 2007)
Ergänzungen von Gernot Werner, Balgstädt


Sühnekreuze & Mordsteine