Deutschland Bayern Lkr. Wunsiedel im Fichtelgebirge

Schönlind


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PLZ: 95632

GPS: N 50° 4,015', O 12° 1,583'

Standort: Das Steinkreuz steht am Dorfweiher von Schönlind mitten im Ort.

Größe / Material: 156:91:15-17 / Granit

Geschichte: Die (von der Straße gesehen) Rückseite trägt zwei große, in einer 50x40x50x17cm messenden, vertieft eingehauenen Umrandung, gekreuzte Beile (Metzgerbeile oder Fleischerhacken), die ihrerseits plastisch heraustreten. Über die Herkunft dieser Symbolik wurden viele Vermutungen angestellt. So besaß das Adelsgeschlecht der Hecker im Mittelalter zwei gekreuzte Beile in seinem Familienwappen. Jedoch ist nicht bekannt, ob ihnen jemals das Gebiet um Schönlind gehört hat. Zwei gekreuzte Beile finden sich ebenfalls als Wappenbild auf den gotischen Siegeln dreier Egerer Patrizierfamilien. Urkundlich ist ein Hinweis aus dem Egerer Achtbuch erwähnenswert, der aus dem Jahre 1383 stammt: danach hat "der Fleischmann Hansen Pemstel seinen Freund, den Fleischmann Zwifil vom Leben zum Tod gebracht" (Bucka, Das Kreuz am Wege, S.80). (Schmeissner 1980)

Sage: Zwei Sagen sind in der Bevölkerung noch (in verschiedenen Variationen) erhalten geblieben: Zwei Metzger feilschten bei einem Bauern um ein um daßelbe Kalb. Darüber gerieten sie so sehr in Streit, daß der eine Metzger kurzerhand das Kalb erschlug. Der Bauer warf nun beide aus dem Stall, worauf die Schlächter draußen weiterstritten. Dies artete in eine Schlägerei aus, wobei sich beide Metzger mit ihren Beilen erschlugen.

Quellen und Literatur:
Schmeissner, Rainer H. - Steinkreuze im Sechsämterland, in: Beiträge zur Geschichts- und Landeskunde des Fichtelgebirges 2, 1980
bayern-fichtelgebirge.de
recherchiert von Paul Basler, Schwarzenbach / Saale


Sühnekreuze & Mordsteine