Deutschland Bayern Lkr. Dillingen a.d. Donau

Unterfinningen / OT von Finningen


Abbildung bei
Schönwetter (1971)

PLZ: 89435

GPS:

Standort: Etwas versteckt am Westrand der Waldweise / Richtung Klettenbach, 2,3km Luftlinie nordöstlich der Kirche Unterfinningen.

Größe / Material: 103:91:32 / Amerdinger Traß

Geschichte: Gerade Fprm mit gleichlangen Kreuzenden. Reliefband mitJahreszahl 1678. Stammoberteil (Kopf) und linkes Ende des Armes mit Witterungsschäden. Das Gestein ist an diesen Stellen mürbe und bröckelt ab. Der Stamm ist besonders gut erhalten.
Die Schreibform der Jahreszahl und das Reliefband weisen auf die Richtigkeit der Anfertigung im Jahre 1678 hin. Das Kreuz kann nicht mehr als Sühne-, sondern muß als Unfallkreuz angesehen werden. Im Tauf-, Trauungs- und Sterberegister der Pfarrei Ober- und Unterfinningen aus den Jahren 1664-1719 - Absdirift des ältesten Pfarrbuches im Jahre 1836 von Pfarrer Waibel - (fol. 239) ist folgender Eintrag zu lesen:
Sibilla Mair ledig
22. Oktober 1687

Todt gefunden bei dem (!)
Heiligenwiese, sonst
frommen Wandels
Fol. 240 ist folgende Anmerkung eingetragen:
"den 10t Mai ist vom Balthas. Mair ein Stein gesetzt worden an dem Ort, wo seine Tochter Sibilla vergangenen Herbst /: Sieh 22 Oktober 1687 :/ ist todt gefunden worden mit der Jahrzahl 1687 u. ihres Namens Anfangsbuchstaben: S. M. welcher Tag gewesen ist der Montag nach dem 3t Sonntag nach Ostern."
Trotz einer nochmaligen Nachschau bei dem Kreuz sind die Buchstaben S. M. nicht feststellbar. Außerdem trägt das Kreuz die Jahreszahl 1678, nicht 1687.
Ob die heutige Klettenbachwiese früher eine Heiligenwiese war, konnte nicht festgestellt werden. Das Kreuz liegt in der um 1600 als "Deschnau" bezeichneten Waldabteilung ("Mappa" des Landgerichts Höchstädt von Matthäus Stang). Die Pfarrei hatte dort früher Waldbesitz. (Schönwetter 1971)

Sage:

Quellen und Literatur:
Kienberger - Steinkreuze in Nordschwaben, in: Schwäbische Heimat. Heimatblätter der "Wertinger National-Zeitung", 10.Jg., Sept. 1936, Nr.9
Schönwetter, Reinhold - Die alten Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Dillingen / Donau, in: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen, LXXIII. Jhg., 1971, S.89-90
recherchiert und bebildert von Thomas Pfundner, Holzschwang


Sühnekreuze & Mordsteine