Deutschland Bayern Lkr. Donau-Ries

Wolferstadt


Abbildung bei
Kienberger (1936)

PLZ: 86709

GPS:

Standort: Am Ortsausgang an der Straße in Richtung Rothenberg / Zwerchstraß.

Größe / Material: 100:110:?

Geschichte: Im Jahre 1446 erschlug Konrad Wolf von Rothenberg den Konrad Müller vom gleichen Orte (Tothenberg, Gemeinde Zwerchstraß, B.-A. Donauwörth). Die "Freunde" des Erschlagenen (= Hinterbliebene und Verwndte) und der Totschläger wählten für sich fünf Bürger von Wemding, um die Versöhnung herbeizuführen. Die Sühne verlangte vom Totschläger Konrad Wolf 20 rheinische Gulden, 50 Pfund Wachs zu den Seelengottesdiensten und Messen in der Pfarrkirche zu Wemding, eine Pilgerfahrt "Gen Aach", eine "gen Eynsidln", ferner "ein karren (= 40 tägiges Fasten)", 30 Messen in die Pfarrkirche zu Wemding, wo der Erschlagene begraben liegt, und "er sol auch in die mark ein steinyn ckreutz setzen dreyer schuh hoch ob der erden, da dann der todslag beschehen ist". Der Totschläger schwört, diese Forderungen getreulich zu erfüllen, und stellt als Bürgen 10 Männer aus seinen "Freunden", die sich eidlich verpflichten, sich nach Wemding zum "Einlager" zu begeben, falls eine der genannten Leistungen nicht pünktlich erfüllt werden sollte (Stadtarchiv Wemding, Pergamenturkunde Nr.17). Der Kreuzstein, der zur Sühne des Mordes errichtet werden mußte, steht heute noch gut erhalten an der Weggabelung Wolferstadt-Zwerchstraß-Rothenberg. (Kienberger 1936)

Sage:

Quellen und Literatur:
Kienberger, Otto - Steinkreuze in Nordschwaben, in: Schwäbische Heimat. Heimatblätter der "Wertinger National-Zeitung", 10.Jg., Sept. 1936, Nr.9
Dettweiler, Herbert - Steinkreuze und Kreuzsteine im Ries, 2002, S.46
wolferstadt-geschichte.de
recherchiert und bebildert von Thomas Pfundner, Holzschwang


Sühnekreuze & Mordsteine