Deutschland Brandenburg Kreisfreie Stadt Potsdam

Forst Potsdam Süd / OT von Potsdam


Blick zum Standort

Hinweisschild
am Kreuz

Detail Sockel

Inschriftrest?

PLZ: 144XX

GPS: N 52° 21,527', O 13° 2,118'

Standort: Ca. 1000m nordöstlich der Ausflugsgaststätte Forsthaus Templin, im Wald, in der Nähe des Verbindungsweges Templiner Straße - B 2 (genannt Nesselgrund).

Größe / Material: Holz, Stein

Geschichte: Benennung: "Klass-Kreuz". Tag des Geschehens: Hinweisschild am Kreuz: 25.August 1825.
Ausrichtung: SW - NO
Unterer Sockel sechseckig, Stein, Durchmesser ca. 1,24m, Höhe 0,20m.
Oberer Sockel viereckig, Stein, Breite 0,36m, Tiefe 0,27m, Höhe 0,52m, am Sockelkopf eine unleserliche Inschrift ([...] caputh), vermutlich modern.
Holzkreuz, modern, (errichtet 2012) Höhe 2,15m, Armbreite 1,30m, Balkenstärke: Breite 0,17m, Tiefe 0,10m.
Die Umfriedung wurde ebenfalls erneuert.
Ursprünglich stand hier ein Steinkreuz auf dem Sockel, inzwischen ist das Kreuz verschwunden. Bereits auf einem Foto vom April 2011 ist nur noch der Sockel vorhanden. Eine Besichtigung am 22.03.2014 ergab folgende Situation: Auf dem Sockel war ein 2,15m hohes Holzkreuz errichtet worden. Eine anschließende Recherche ergab folgendes: 2012 wurde auf Initiative von Jörg Kirchhoff (Wirt des Forsthauses Templin) das Umfeld des Kreuzes gereinigt und das Holzkreuz errichtet. Die Umfriedung (2011 zerstört) wurde neu errichtet, an einem Pfosten wurde das Hinweisschild wieder angebracht.

Vermerk von Richard Hoffmann am 16.2.1965 in den Ortsakten des BLDAM: "Dieses Steinkreuz ist im Inventar vermerkt, obgleich es zweifelhaft erscheint, ob es zu den echten Steinkreuzen zu rechnen ist. Das Klaß-Kreuz ist im Meßtischblatt besonders vermerkt."

Wandert man von der Gastwirtschaft Templin durch den Nesselgrund, so zeigt sich nach einigen Minuten am Schmerberggestell im Jagen 158 unter ragenden Kiefern ein altes bemoostes Steinkreuz. Seine Inschrift lautet: "Louis Ernst v. Klaß den 31. Oktober 1827." Als Klaßkreuz ist es in der Gegend bekannt. Der "Seconde-Lieutnant" vom Potsdamer Gardejägerbataillon fand hier ein vorzeitiges Ende. Auf einer Waldstreife traten ihm unvermutet zwei Gardejäger entgegen, die gewildert hatten. Der Befehl des Offiziers, sich zu stellen, ward durch einen Schuß beantwortet, der ihn zu Boden streckte. Beide Wilderer und Meuchelmörder wurden bald darauf von ihrem Schicksal ereilt und dem irdischen Richter überantwortet. Die Kameraden des so jäh dem Leben entrissenen stifteten das Kreuz und schmückten es jedesmal am Todestag mit Blumen. Soweit die Überlieferung. Heute steht das Kreuz einsam und verlassen am Wege; die Kameraden des Toten sind auch längst hin. Nicht einmal die Geschichte des Gardejägerbataillons meldet uns von der Geschichte. Sie verzeichnet lediglich den Todestag des Offiziers, den 1.November 1827, also einen Tag später, als das Kreuz angibt. Danach ist es nicht unmöglich, daß die Tat am 31.Oktober begangen, der Tod aber erst tags darauf erfolgt ist. (Voigt 1930)

Sage:

Quellen und Literatur:
Voigt, Chr. - Von märkischen Wilderern, in: Heimat und Ferne, Beilage zum Teltower Kreisblatt, Nr.5, Dienstag 4.Februar 1930
Hoffmann, Richard, 16.2.1965, Aktennotiz im Ortsarchiv des BLDAM Wünsdorf
recherchiert und bebildert von Detlef Sommer, Wünsdorf (Fotos vom 22.03.2014)


Sühnekreuze & Mordsteine