Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Ravensburg

Aulwangen / OT von Ravensburg


Abbildung bei
Remlinger (1984)

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 88213

GPS:

Standort: Rechts am Weg nach Berg im ''Dickenwald''.

Größe / Material: 115:110:37 / Kalktuff

Geschichte: Wenn man von Berg her durch den Dickenwald geht, sieht man links am Weg, noch im Wald, wenige Meter bevor man aus ihm herauskommt, ein wuchtiges Steinkreuz liegen. Links setzt sich der Wald noch etwas fort; man sieht bereits den ersten Hof von dem Ort Aulwangen, ca. 500m südlich. [...] Wo also der tatsächliche ursprüngliche Standort des Steinkreuzes war, ist aus dem Bericht Johners (1929) schwer festzustellen. Vermutlich liegt diese Stelle dann auf Markung Berg, denn die Markungsgrenze Berg-Schmalegg führt ganz nahe an dem jetzigen Liegeplatz des Steinkreuzes vorbei. Der jetzige Liegeplatz ist nach der Top. Karte 1:25000 Nr.8123 Weingarten auf Markung Schmalegg. Das Steinkreuz ist aus Tuffstein. Eine Überlieferung oder Sage über den Zeitpunkt und Anlaß der Steinkreuzsetzung ist nicht bekannt. (Remlinger 1984)

Rechts am Weg nach Berg im "Dickenwald", etwa 100 m von der Markungsgrenze entfernt. Kalktuff, verwittert. Balkenenden leicht beschädigt. Liegend. Form: Lange, kräftige Balken; Querbalkenlänge und Längsbalkenansicht betont. Datierung: ca. Ende 15./16.Jh. (Losch 1981)

   Am Weg, der von Berg durch den Wald "Dicke" nach Aulwangen geht, liegt ein Kreuzstein. Eine Gabelung von Waldwegen, erheblich weiter von der heutigen Lage we war seine ursprüngliche Stelle. Als man vor einigen Jahren den Waldteil, in dem das Kreuz stand, abholzte und man den Stein nicht mehr an seinem bisherigen Platze brauchen konnte, trug man ihn zum nächsten Vizinalweg vor, was von einer lobenswerten Pietät zeugt. Aber hier kann man ihn nicht liegen lassen; hier kann er auch nicht wieder aufgestellt werden; denn das würde irreführen. Heimatlos geworden bleibt für diesen Stein, wenn man ihn nicht wieder an seinen alten Ort verbringen will, kaum eine andere Stelle zur Wiederaufrichtung als die Friedhofmauer in Berg. Sind wir es doch gewöhnt, an Gottesäckern wurzellosen Existenzen aus der Kreuzsteinwelt zu begegnen. (Johner 1929)

Sage: 1. Es soll aus dem Dreißigjährigen Krieg stammen.
2. Dort sei einer umgebracht worden.

Quellen und Literatur:
Johner, M. - Ueber Kreuzsteine im allgemeinen u. über die Kreuzsteine des Bezirks Ravensburg, II., in: Landschaft und Kultur im Bezirk Ravensburg, 3.Jg., Dezember 1929, Nr.8, S.3
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.328
Remlinger, Franz - Alte Sühnekreuze im Landkreis Ravensburg, Ravensburg 1984, S.52-53, Nr.27
recherchiert und bebildert von Thomas Schnepf, Reutlingen (Foto von Juni 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine