Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Biberach

Bechingen / OT von Riedlingen


Abbildung bei
Ernst (1934)

PLZ: 88499

GPS: N 48° 11,627', O 9° 29,536'

Standort: Etwa 600m südlich vom Ort an einem Feldweg unmittelbar nordöstlich der ehemaligen Kiesgrube.

Größe / Material: 100:80:28 / Kalktuff.

Geschichte: Tatzenkreuz, Balken knapp, sehr breitflächig. Der rechte Arm ist weitgehend abgeschlagen, teilweise auch der Kopf. Das Material ist stark zerklüftet und löchrig.
Das Kreuz stand früher an der Aussenwand des Dreifaltigkeitkapellchens. Dieses Kapellchen wurde etwa um 1960 abgerissen. Strassenführung und Landschaftsverlauf sehen seither ganz anders aus, auch durch das Anlegen dieser Kiesgrube.
In "Die Kunst und Altertumsdenkmale in Württemberg, Kreis Riedlingen" von 1936 ist von einem "Bildstock" die Rede, die alten Fotos lassen den Begriff Kapellchen zutreffender erscheinen.
Offensichtlich hatte Nägele dieses Kreuz ausgegraben, denn er nennt eine Gesamthöhe von 144cm.
Kneer erwähnt 1977, dass dieses Kreuz als abgegangen galt, und sich dies dann als Fehlinformation herausstellte und das Kreuz unverückt am alten Standort stehe.
Ein Sühnevertrag zu diesem Steinkreuz ist nicht bekannt. (Angele 2012)

Etwa 600m südwestlich vom Ort an einem Feldweg unmittelbar nordöstlich der ehemaligen Kiesgrube.
Beschreibung: Kalktuff, verwittert. Kopfende muldig, an den Seiten beschädigt, Armoberseiten und -enden beschädigt.
Maße: H 105, B 78, T 28, HK (16), LA 22, AK 35-44, AA 35 bzw. 30, AS 39-49.
Form: Tatzenkreuz, Balken knapp, sehr breitflächig.
Datierung: ca. Anfang 16.Jh.
Benennung: "Sühnekreuz". (Losch 1981)

   Gemauerter Bildstock an der Straße nach Daugendorf. In der Nische Gemälde der Hl. Dreifaltigkeit, Öl auf Eisenblech, Höhe 1,22m, Breite 83cm; verwittert, 18.Jahrhundert. - Davor tief eingesunkenes schweres steinernes Steinkreuz. (v. Matthey / Klaiber 1936)

   Auf Markung Bechingen, Pfarrei Zell, an der Straße zwischen Daugendorf und Zwiefalten unweit einer großen Linde bei dem Dreifaltigkeitskapellchen ein Kreuz mit rechtwinkligen Balken, ohne Zeichen und Inschrift, stark verwittert, ohne Sagen, 1,44m hoch, 0,79m breit und 0,30m stark. (Ernst 1934)

   Auf Markung Bechingen, Pfarrei Zell, nahe der Straße zwischen Daugendorf und Zwiefalten, an der Straßenbiegung unweit der zwei großen Linden und des Steinbruchs, ganz am linken Eck des Dreifaltigkeitskapellchens, angelehnt an die Anhöhe, 5-10cm nahe dem Fundament der Feldkapelle, mit Steinen im Boden befestigt, steht ein Kreuzstein, rechteckig behauen, hinten fast ganz, vorn über ½m im Boden eingesenkt; die ganze Länge mißt ausgegraben 1,44m; die Breite 0,79m, wachsende Breite des Stammes (41-45cm); Dicke nach unten wachsend von 30-32cm. Ohne Zeichen und Inschrift, in der Kreuzung der Balken nicht streng rechtwinklig, stark verwittert, Ecken sehr beschädigt, macht es nur seine Lage bemerkenswert. Tradition fehlt. (Nägele 1913)

Sage:

Quellen und Literatur:
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.405
Ernst, Max - Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Mitteilungen des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, Heft 29, 1934, S.43, Nr.106
v. Matthey, W. / Klaiber, H. - Die Kunst und Altertums-Denkmale in Württemberg, Kreis Riedlingen, Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart u. Berlin 1936, S.246
Kneer, Kurt - Steinkreuze im Altkreis Ehingen, Museumsgesellschaft Ehingen e.V., 1977, S.4 (als abgegangenes Steinkreuz)
Kneer, Kurt - Nachtrag zu: Steinkreuze im Altkreis Ehingen, Museumsgesellschaft Ehingen e.V., 1978
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.315
Angele, Hans und Johannes - Sühnekreuz im Kreis Biberach, 2012, S.174-177
recherchiert und bebildert von Johannes Angele, Ochsenhausen (Foto von 2006)


Sühnekreuze & Mordsteine