Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Waldshut

Hänner (I) / OT von Murg


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Ansicht von rechts

Ansicht von links

Detail Inschrift

Abbildung bei
Losch (1981)

Abbildung in
Tip Magazin (1964)

PLZ: 79730

GPS: N 47° 36,290', O 8° 0,965'

Standort: Links an der Strasse zwischen Hänner und Hottingen, etwa 20m am Waldrand, an der Einmündung eines Waldweges.

Größe / Material: 78:56:13 / Sandstein

Geschichte: Es handelt sich um ein lateinisches Rokokokreuz mit reicher Profilierung (fast identisch mit Niederhof (I), das auf der Vorderseite eine 14-zeilige Inschrift trägt:
INRI
DEN•13
HEÜW
MONAT•1787•IST•MAR
IA•DONINGERIN•DU
RCH•DAS•WEDER•UM
DAS•LE
BEN•
KOMEN
CASPER
UND•AL
OWIST
KEISER
V•HENER
Danach wurde Maria Doninger aus Hänner am 13. des Heumonats 1787 an dieser Stelle vom Blitz erschlagen. Die Angehörigen stifteten das Kreuz.

Ca. 30m links der Straße nach Hottingen im Wald, wo mehrere Waldwege zusammentreffen. Sandstein. Maße: H 70, B 56, T 13. Form: Knappe, breite Balken. Dreifach gerundete Balkenenden und geriffeltes Konturenband. Inschrift: Auf der ganzen Ansicht "INRI/DEN • 13/HEÜW/MONAT • 1787 • IST • MAR/IA DONINGERIN • DU/RCH • DAS • WEDER • UM/DAS • LE/BEN • /KOMEN/CASPER/UND • AL/OWISI/KEISER". (Losch 1981)

[...] Ein ergreifendes Zeugnis dafür befindet sich unweit der Ortschaft Hänner im badischen Hotzenwald. Mitten im Gehölz steht dort an einer Straßengabelung ein Sandsteinkreuz, auf dem es heißt: "Den 13. Heüwmonat 1787 ist Maria Doningerin durch das Weder um das Leben komen". Errichtet haben das Denkmal "Casper und Alowisi Keiser", zwei Brüder, von denen der Volksmund wissen will, sie hätten einmal beide um die Hand der jungen Doningerin angehalten, seien aber nacheinander abgewiesen worden. (Tip Magazin 1964)

Sage: Einem vom Blitzschlag getroffenen Mädchen sollen zwei Verehrer das Kreuz gesetzt haben.

Quellen und Literatur:
o.A. - Mörder Mensch und Mörder Blitz. Alte Steine zeugen von Verbrechen und Naturgewalt, in: Tip Magazin, Nr.44 vom 3.11.1964
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.268-269
recherchiert und bebildert von Jochen Früh, Waldshut (Fotos von Juni 2009)
Ergänzungen von Daniel Reichmuth



Hänner (II) / OT von Murg


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Perspektive

GPS: N 47° 35,573', O 8° 2,497'

Standort: Unterhalb der "Rotzelerstraße" am Orstausgang etwa 200m in südwestlicher Richtung auf einer Wiese am Hang.

Größe / Material: 94:52:11 / Sandstein

Geschichte: Es handelt sich um ein typisches lokales Unfallkreuz aus der Zeit zwischen 1770 und 1820 mit beidseitig geriffeltem Konturenband und dreifach gerundeten Balkenenden. Die nach Süden ausgerichtete Vordeseite war eng mit einem Text ausgefüllt, der aufgrund der Verwitterung nicht mehr lesbar ist. Aufgrund der Proportionen und des Schriftbildes ist das Kreuz in das erste Viertel des 19. Jahhrhunderts zu datieren. Schriftliche oder mündliche Überlieferungen sind nicht bekannt. Das Kreuz war an der Basis abgebrochen und ist mit drei stählernen Nieten an einer Halterung befestigt.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Jochen Früh, Waldshut (Fotos von September 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine