Deutschland Baden-Württemberg Alb-Donau-Kreis

Kirchen (I) / OT von Ehingen


Blick zum Standort

Abbildung bei
Kneer (1977)

PLZ: 89584

GPS: N 48° 16,339', O 9° 38,020'

Standort: Auf der nördlichen Böschung der "Osterstraße" an deren südöstlichem Ende. (Die Fortsetzung der Straße nach Südosten heißt "Heuweg").

Größe / Material: 55:60:28 / grauer Kalktuff

Geschichte: Benennungen: "Römerkreuz" / "Römergrab", "Schwedenkreuz" / "Schwedengrab". Der rechte Arm des Kreuzes ist weggebrochen, der linke weist unterseitig erhebliche Abschläge auf. Der nach oben verbreiterte Kopf ist durch Beschädigungen abgeschrägt. Das Kreuz ist tief in die Böschung eingesunken, wodurch der Schaft kaum noch erkennbar ist.

Am südöstlichen Ortsausgang, am oberen Heuweg in der Nähe des Friedhofs.
Beschreibung: Kalktuff, löcherig, verwittert. Rechter Arm fehlt (schon 1913). Linke Armunterseite schräg nach außen weggebrochen.
Maße: H 75, B 55, T 29, HK21, LA 28, AK 28-35, AA 25, AS 32-43.
Form: Starke Kopf- und Schaftverbreiterung. Armlängen betont.
Datierung: ca. 2.Hälfte 15./Anfang 16.Jh.
Volkstümliche Überlieferung: Römergrab oder Schwedengrab.
Benennung: "Römerkreuz", "Schwedenkreuz". (Losch 1981)

Markung Kirchen; Standort: am südöstlichen Ortsausgang von Kirchen, am "Heuweg" zum Friedhof, bei einer Feldwegabzweigung.
Beim letzten Straßenausbau wurde das Kreuz in verständnisvoller Weise weiter zurückverlegt. Es blieb somit erhalten und wurde nicht, wie so viele andere, durch Desinteresse zerstört.
Der südliche Arm ist abgebrochen.
Ein Kirchener Bürger spricht im Mai 1971 von einem Schwedenkreuz.
Eine weitere überlieferung erwähnt es als Römerkreuz.
Das Steinkreuz ist aus Kalktuff gefertigt. 65x54(fragmentarisch)x28. (Kneer 1977)

   Am Ostende von Kirchen am Vizinalweg nach Schlechtenfeld in der Nähe einer Wegegabelung ein Kreuz, 0,70m hoch, 0,55m breit, 0,27m stark, Basis nach unten verbreitert, ohne rechten Querarm, angebl. Römergrab oder Schwedengrab. (Ernst 1934)

   Am Ostende von Kirchen, am Vizinalweg nach Schlechtenfeld auf hohem Straßenrand, nahe der Kreuzung eines Feldwegs, ist ein ziemlich verwittertes Steinkreuz ohne rechten Querarm, 0,80m hoch (hinten nur 0,40m) über dem Boden; 0,55m breit; Stamm oben 0,38, unten 0,49m, also ursprüngliche Breite ca. 0,75m; Dicke 0,27m. Da der Arm und der Stamm nach unten sich verbreitern, bekommt es etwas spitzwinklige Form. (Nägele 1913)

Sage:

Quellen und Literatur:
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.408
Ernst, Max - Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Mitteilungen des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, Heft 29, 1934, S.41, Nr.97
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.27
Kneer, Kurt - Steinkreuze im Altkreis Ehingen, Ehingen 1977, S.24-25
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.300
recherchiert und bebildert von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund (Fotos von April 2013)



Kirchen (II) / OT von Ehingen


Blick zum Standort

Abbildung bei
Kneer (1977)

GPS: N 48° 16,141', O 9° 38,461'

Standort: Ca. 1km südöstlich des Ortes an der Einmündung der Straße von Kirchen in die Straße von Ehingen nach Lauterach.

Größe / Material: 67:67:35 / grauer Kalkstein

Geschichte: Benennung: "Schwedengrab", "Römerkreuz". Der linke Arm des Kreuzes ist bis auf einen geringen Ansatz abgebrochen. Der Kopf ist breiter als der verbliebene Arm. Das Kreuz ist tief eingesunken. Die bei Losch (1981) erwähnte Einzeichnung (Pflugschar) ist nicht mehr zu erkennen.

Am Heuweg, etwa 1km südöstlich vom Ort, an der Einmündung in die Straße Lauterach-Ehingen.
Beschreibung: Jurakalk. Linker Arm abgebrochen (schon 1913). Tief eingesunken.
Maße: H 65, B 68, T 38, HK 33, LA 28, AK 36, AA 28, AS 38.
Form: Kopfhöhe und -ansieht betont; breitflächig.
Zeichen: Pflugschar.
Datierung: ca. 15./16.Jh.
Volkstümliche Überlieferung: Schwedengrab, "Römerkreuz". (Losch 1981)

Markung Kirchen; Standort: etwa 700m südöstlich des Dorfes bei Einmündung des "Heuweges" in die Straße Schlechtenfeld - Lauterach, oberhalb des Baches.
An der östlichen Seite des Kreuzes ist in der Vierung ein Pflugscharzeichen eingemeißelt. Die Pflugschar ist ein häufig vorkommendes Symbol bäuerlichen Lebens.
Der südliche Arm des tief eingesunkenen Kreuzes ist abgebrochen.
Das Steinkreuz kennzeichnet ein angebliches Schwedengrab aus dem Dreißigjährigen Krieg. 1633 wurde Kirchen von schwedischen Truppen besetzt und fast ganz zerstört. Gewalttaten und Plünderungen vertrieben die bäuerliche Bevölkerung, die fluchtartig Schutz in Ehingen und Munderkingen suchte. Die Felder blieben unbebaut.
Wie beim Kreuz am oberen Heuweg tritt in der Überlieferung auch hier der Name"Römerkreuz" auf. Die Straße durch das Kirchener Tal ist als römische Verbindungsstraße nach Zwiefalten überliefert. Das Kreuz steht unmittelbar im Bereich der alten Straßenführung. Im Bereich des neuen Friedhofes befand sich im Mittelalter eine Ziegelei; häufig werden in den umliegenden Äckern noch Ziegelreste gefunden, die fälschlicherweise oft als "römisch" bezeichnet werden. Vielleicht ist der Name "Römerkreuz" in Zusammenhang mit diesen "römischen Funden" entstanden und zu sehen. Die Anwesenheit der Römer im Ort ist bisher durch keine gesicherten Funde belegt.
Das Steinkreuz ist aus Jurakalk gefertigt.64x65(fragmentarisch)x35 bis 38. (Kneer 1977)

   Auf Markung Kirchen neben einem hohen Kruzifix ("Barthels Kreuz"), an der Wegegabelung Schlechtenfeld-Kirchen-Lauterach ein Kreuz aus Granit, 0,70m hoch, 0,65m breit, 0,35m stark, moosüberzogen, mit quadratischer Form, der linke Arm ist abgeschlagen, ein eingehauenes Zeichen ist nicht näher erkennbar; angebl. Schwedengrab. (Ernst 1934)

   An der Einbiegung dieses Weges in die alte Römerstraße nach Ehingen-Schlechtenfeld, neben dem hohen steinernen Kruzifix (BarthelsKreuz"), steht ein massiges Steinkreuz von anderem Material als die übrigen (Granit?), nicht verwittert, mit ganz glatter Oberfläche, bis zum Unterarm ganz im Boden, moosüberwachsen, mit streng quadratischer Form der Arme; der linke Arm ist leider verschwunden. Es mißt 0,80m überm Boden (hinten 0,45m); seine ganze Höhe wäre jedenfalls sehr respektabel, ähnlich dem Riedlinger Wegscheidekreuz. Die Breite beträgt jetzt 0,68m (Stamm 0,34m, rechter Arm 0,34m, also ganze Breite ursprünglich etwa 1,02m. Auch die Dicke wächst von 0,34 zu 0,37m).
   Die Sage geht, soweit überhaupt noch eine Spur davon im Volke lebt, auf Schwedengräber. (Nägele 1913)

Sage:

Quellen und Literatur:
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.408
Ernst, Max - Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Mitteilungen des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, Heft 29, 1934, S.41, Nr.96
Kneer, Kurt - Steinkreuze im Altkreis Ehingen, Ehingen 1977, S.26-27
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.300
recherchiert und bebildert von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund (Foto von April 2013)


Sühnekreuze & Mordsteine